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Das Comeback der Aktie

Volksbanken-Bilanz: Kreditnachfrage gestiegen - mehr Mitglieder

Herford (bex). Die Konjunktur scheint sich aufzuhellen, die Stimmung wird besser. Entsprechend optimistisch blicken die Volksbanken Bad Oeynhausen-Herford und Enger-Spenge in das neue Jahr. Die Vorstände sind aber auch mit 2005 zufrieden - trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation.

Der Mittelstand sei wieder bereit zu investieren, ebenso die Privatkunden, freute sich Bankensprecher Werner Ladage anlässlich der Vorstellung der (vorläufigen) Bilanzzahlen für das abgelaufene Jahr. »Wir haben unsere Marktposition behauptet, teilweise ausgebaut.« Die gemeinsame Bilanzsumme wuchs um 2 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro. Der Zuwachs resultiert aus der gestiegenen Kreditnachfrage. 160 Millionen Euro wurden neu zur Verfügung gestellt (plus 1,6 Prozent), 90 Mio. an Privatkunden, 70 Mio. an gewerbliche Kunden. Die Wirtschaft sei zu Investitionen bereit. »Das wird ein Schwerpunkt für 2006. Wir erwarten nicht nur Ersatz-, sondern auch Erweiterungsinvestitionen«, sagt Ladage.
Die Kredite haben mit 831 Mio. Euro einen neuen Höchststand erreicht. Bei den Baukrediten erwarten die Volksbanken wegen der Streichung der Eigenheimzulage aber ein Rückgang - zumindest für die ersten Monate 2006. »In den vergangenen Wochen haben wir deutlich mehr Baufinanzierungen abgeschlossen«, sagt Hans-Laus von der Volksbank Enger-Spenge. Vorstandskollege Oliver Ohm ergänzt: »Ich glaube aber, dass sich nach ein paar Monaten das Geschäft wieder auf normalem Niveau einpendeln wird. Wer bauen will, tut das auch ohne Eigenheimzulage.«
Die Kundeneinlagen wuchsen gering um 0,4 Prozent auf 1,166 Milliarden Euro. Gefragt waren hier vor allem die täglich verfügbaren Einlagen, die um mehr als elf Prozent auf 308 Mio. Euro stiegen. Doch auch die Rückkehr auf das Börsenparkett bescherte einen satten Zuwachs: Bei den Wertpapieren gab es ein Plus von 53 Mio. Euro (13,5 Prozent). Insgesamt verwalten beide Volksbanken 450 Mio. Euro auf Depots und Anlagekonten. Das Betriebsergebnis beider Banken liegt wie im Vorjahr bei rund 3 Mio. Euro nach Steuern.
Bei der Zahl der Mitglieder haben die Volksbanken mit jetzt 50 200 die 50 000-er Marke überschritten. Mehr als 1600 Neu-Genossenschaftler wurden 2005 registriert. Mit 447 Beschäftigen blieb deren Zahl konstant. An Filial-Schließungen - die Volksbank Bad Oeynhausen-Herford hat 28 Standorte, Enger-Spenge sieben - sei trotz starker Zuwächse beim Online- und Terminal-Banking nicht gedacht. Die Volksbank Bad-Oeynhausen wird in diesem Jahr 2,7 Mio. Euro in ihr Filialnetz investieren, die Kollegen aus Enger-Spenge etwa 400 000 Euro.
Ein Top-Thema im neuen Jahr wird die private Altersvorsorge, kündigte Volksbank Vorstand Walter Bernsmeier an. Die Kreditinstitute wollen vor allem auf die attraktive Riester-Rente setzen.

Artikel vom 30.12.2005