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Bleiberecht für Adamjans

Kreis Gütersloh setzt Abschiebe-Befehl vorläufig aus


Rietberg (mobl). Zwischen Hoffen und Bangen hat die Familie Adamjan aus Rietberg das Jahr 2005 verbracht. Der Kreis Gütersloh wollte Mutter Neli und ihre beiden schwerstmehrfachbehinderten Zwillinge Agnes und Adrine nach Armenien abschieben. Im Oktober dann die erlösende Nachricht: der neu gegründete Förderverein »Hilfe für Menschen in Not« und der Kreis Gütersloh einigen sich auf einen Kompromiss. Adamjans dürfen vorerst in Deutschland bleiben. Der Förderverein und der Kreis schließen einen Vertrag, der es der armenischen Familie erlaubt, in Rietberg zu bleiben. Dieses Bleiberecht gilt für fünf Jahre, wird jährlich überprüft und ist an Bedingungen geknüpft. Bedingung Nummer eins: Neli Adamjan verpflichtet sich, selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Bedingung Nummer zwei: eine juristische Person erklärt sich bereit, alle anfallenden Kosten, für die Neli Adamjan nicht aufkommen kann, zu bezahlen. Das hat ein Rietberger Unternehmer, der anonym bleiben will, zugesagt. Bedingung Nummer drei: keine Diskussionen mit dem Kreis über eine längerfristige Aufenthaltsgenehmigung zum jetzigen Zeitpunkt. Mit diesem Kompromiss können Adamjans und der Förderverein gut leben. Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, wird der Verein zudem einen Fonds aufbauen.

Artikel vom 31.12.2005