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Tiefe Trauer um kleine Alina

Leukämiekrankes Mädchen weckt Hilfsbereitschaft einer ganzen Stadt

Rietberg (mobl). Wohl selten hat das Schicksal eines kleinen Mädchens die Menschen in Rietberg so gerührt wie in diesem Jahr: 2471 Freiwillige kommen zur Typisierungsaktion der DKMS, um testen zu lassen, ob sie als Knochenmarkspender für die leukämiekranke Alina Stoltz in Frage kommen. Drei Tage später herrschen Trauer und Fassungslosigkeit in der Emsstadt: die Achtjährige hat den Kampf gegen den Krebs verloren.

Ende Oktober wird Alinas Schicksal publik. Die Kollegen von Alinas Vater Dirk Stoltz, der bei der Deutschen Post arbeitet, ergreifen als erste die Initiative und kontaktieren die Deutsche Knochenmarkspenderdatei. In den folgenden Wochen rollt eine große Welle der Hilfsbereitschaft in Rietberg an. Viktoria Rietberg sammelt während eines auf die Schnelle organisierten Benefiztages sagenhafte 10 000 Euro für die ins Leben gerufene Aktion »Hilfe für Alina und andere«. Auch Rot-Weiß Mastholte wird aktiv, sammelt 3 000 Euro. Der komplette verkaufsoffene Kürbis-Sonntag in Rietberg wird zum »Alina-Sonntag«, der Kinderchor aus Alinas Grundschule singt, an allen Ecken wird für den guten Zweck gesammelt. Insgesamt kommen bei allen Aktionen fast 100 000 Euro zur Finanzierung der Typisierungsaktion zusammen. Für die Typisierungsaktion wird auf tausenden Flugblättern geworben, die die Rietberger Postboten mit Genehmigung ihres Arbeitgebers während der Dienstzeit in alle Briefkästen verteilen. Am 6. November strömen 2471 Freiwillige ins DRK-Heim, um sich Blut abzapfen zu lassen.
Drei Tage später dann die schlimme Nachricht: Alina hat es nicht geschafft. Im Kreise ihrer Familie stirbt die Achtjährige am 9. November in der Kinderklinik Bethel. Die DKMS hofft nun, zumindest für andere Patienten Spender aus Rietberg finden zu können.

Artikel vom 31.12.2005