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»Hausfrauenrund am Marterpfahl. Rechts Schriftsteller Gerd Juni (Verena Kaup) und Bardame Kitty Kümmerling Ilona Nitschki).

Der Kampf ums goldene Pferd

Reit- und Fahrverein feierte gelungene Premiere seines Wintermärchens

Von Hans Büttner
Büren (WV).Kurz vor dem Jahreswechsel präsentierte der Bürener Reit- und Fahrverein die Erstaufführung seines dritten Wintermärchens »Der Schatz der Apachen« - und feierte dabei eine glänzende Premiere. Sowohl die rund 400 Zuschauern als auch die Darsteller hatten offensichtlich Gefallen an der Aufführung, was durch lang anhaltenden Beifall und offensichtliche Spielfreude eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde.

Der Spielort, die Reithalle des Vereins in Gut Holthausen, ansonsten bekannt als Ort von gepflegtem Reitsport, Training und Turnieren, zeigte sich als Stätte des Wilden Westen.
Wo sonst die Voltis ihre Übungen hoch zu Pferde tätigen, jagten jetzt junge Reiterinnen und Reiter ihre Pferde mit lauten »Yippie Jee-Rufen« und in Westernkostümen durch den Sand der Arena. Doch wer glaubte, was sich da um den mächtigen Totempfahl in der Halle abspielte, sei eine Kopie der Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg oder Elspe, musste sich eines Besseren belehren lassen.
»Was wir unseren Zuschauern zeigen möchten, ist die Präsentation eines Wintermärchens mit viel Reitsport und märchenhaften Inhalt«, stellt Ingrid Lutter klar. Zwar habe man sich bei der Gestaltung des Stückes an die Werke des Winnetou- und Old Shatterhand-Autors angelehnt, aber den Schwerpunkt auf ein Reitmärchen gerichtet.
Unter der Regie von Ingrid Lutter und Conni Schmitz hatten 40 Reiterinnen und Reiter das Stück in den vergangenen acht Wochen einstudiert. »Kein leichtes Unterfangen«, wie sich Ingrid Lutter erinnert, denn die Halle ist häufig belegt. Zunächst wurden die Quadrillen und erst zum Abschluss gemeinsam geprobt. Einstudiert werden musste auch das Zusammenspiel mit der Technik.
Weiterhin galt es, Kostüme zu schneidern, die Halle zu gestalten, Dekorationen anzufertigen und die Organisation zu bewerkstelligen.
»Nach den Aufführungen bekannter Märchen hatten wir uns entschlossen, etwas Anderes zu machen. Vorgabe war dabei, dass das neue Stück mehr Power und Aktion enthalten sollte«, so Ingrid Lutter. Als auch die Damen der »Hausfrauenrunde«, die ansonsten für den Glühweinverkauf zuständig waren, Lust verspürten, aktiv mitzumachen, wurden sie kurzerhand als Bardamen in das Stück integriert. So preschen die Damen, die ansonsten des vormittags ihre Runden in der Halle drehen, im Galopp und in Ballkleidern, den Banditen hinterher.
In dem zweistündigen Stück geht es darum, dass der Indianerstamm der Apachen zunächst glücklich und zufrieden im Wilden Westen lebt. Doch da es in ihrem Besitz einen Schatz gibt, um den sich viele Legenden ranken und von dem der Schriftsteller Gerd Juni, Enkel von Karl May, erfährt, macht sich dieser auf, um die Legenden aufzuschreiben. Sein Problem ist aber, dass er von Indianern nichts versteht.
Inmitten seines Besuchs im Wilden Westen erlebt der Schriftsteller, wie Banditen den Schatz - das Goldene Pferd - stehlen. Doch die Bösen haben die Rechnung ohne Häuptlingstochter »Kleine Feder« und Cowboy John Boy gemacht. Sie wollen den Schatz zurückholen. Unterstützung finden sie dabei in der Kavallerieeinheit von Buffalo Bill und von den Bardamen um Kitty Kuemmerling.
Zwei weitere Vorstellungen beginnen am 7. und 8. Januar jeweils um 17 Uhr.

Artikel vom 02.01.2006