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Krankenhaus geht durch ein Wechselbad

2005 bringt Turbulenzen und Perspektiven

Ein Jahresrückblick von Oliver Horst
Versmold (WB). Das Tauziehen um die Zukunft des Versmolder Krankenhauses geht im Jahr 2005 weiter -Ê dabei scheint der Durchbruch bei einem Spitzengespäch im Düsseldorfer Gesundheitsministerium am 10. Februar erzielt.

Frührehabilitation soll der neue 50-Betten-Schwerpunkt des Versmolder Krankenhauses als Betriebsstätte eines fusionierten Klinikums sein, zehn Millionen Euro stellt das Land für notwendige Investitionen in Aussicht. Bürgermeister Thorsten Klute bewertet das Ergebnis als »sehr positiv, nachdem das Krankenhaus zuletzt auf der Kippe stand«. Das Konzept sieht zudem die Ansiedlung eines Ärztehauses sowie die Notfallversorgung rund um die Uhr vor. Die Umsetzung wird anfangs für 2008/2009 erwartet.
Ein weiterer Meilenstein wird am 23. August erreicht, als die Fusion mit dem Haller Krankenhaus zum Klinikum Ravensberg besiegelt wird. Doch dann tun sich neue Hindernisse auf. Das NRW-Gesundheitsministerium rudert zurück, Aussagen über eine Verschiebung der Finanzierung sorgen für Unsicherheit. Am 8. September kommt es zu einem weiteren »Gipfeltreffen« in Düsseldorf. Ergebnis: Bis zum 31. Januar 2006 soll das Krankenhaus den Förderantrag einreichen. Schon jetzt wird aber deutlich, dass sich das Projekt wohl um mindestens ein Jahr verschiebt.
Weiteres Turbulentes und Wehmütiges bringt das Jahr 2005: Im Januar erstreitet der frühere Betriebsratsvorsitzende Hans-Joachim Andersen die Umwandlung der fristlosen in eine ordentliche Kündigung sowie eine Abfindung. Vor Gericht zieht auch der im April fristlos entlassene Anästhesiearzt Dr. Volker Scharnowski. Die letzte Entscheidung steht hier noch aus. Im März schließt die Krankenhaus-Küche, das Essen kommt fortan auf Rädern aus Halle. Durch Einsparungen wie diese soll der strukturelle Verlust von 1,2 Millonen Euro in 2004 auf eine Million in 2005 und in der Folge weiter abgesenkt werden.

Artikel vom 31.12.2005