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Böller gefährden
auch die Tiere

Panische Angst vor dem Lärm

Von Frank Spiegel
Kreis Höxter (WB). Während die meisten Menschen heute Abend ausgelassen und fröhlich feiern, haben viele Tiere panische Angst vor dem Lärm und den Lichtblitzen, die zum Jahreswechsel zu erwarten sind.

Kreisveterinärin Dr. Beate Schulte Aufenanger hat Tipps für Tierfreunde parat. »Grundsätzlich sollten die Tiere nicht draußen sein, wenn dort geböllert wird«, erklärt die Fachfrau. Landwirtschaftliche Nutztiere sollten im Stall untergebracht sein. Tiere, die sich auf der Weide aufhielten, lebten gefährlich.
»Da denke ich vor allem an Pferde, die ja bei diesem Wetter durchaus noch auf der Wiese stehen dürfen. Wenn diese sich aber direkt neben Siedlungsgebieten befindet, können die Tiere Panik bekommen und ausbrechen«, erläutert Dr. Beate Schäfer Aufenanger. Sie empfiehlt zudem, nach dem Jahreswechsel noch einmal im Stall nachzuschauen, ob alles in Ordnung ist.
Hunde und Katzen sollten den Silvesterabend im Haus bei Herrchen und Frauchen verbringen. »Hunde, die häufig im Zwinger gehalten werden, sollte man ins Gebäude holen, wo der Knall dann nicht so laut ist«, meint die Veterinärin: »So kann niemand Knallkörper in den Zwinger werfen.«
Von Hilfsmitteln wie Verbänden oder Ohrenschützern, um die Geräusche zu dämmen, rät Dr. Beate Schäfer-Aufenanger ab. »Das werden die Tiere nicht tolerieren«, ist sie überzeugt. Sie rät: »Mit Hunden, die wirklich Angst haben an Silvester, kann man im Vorfeld Übungen machen mit lauten Geräuschen. Dazu ist es jetzt aber zu spät. So etwas muss man weit im Vorfeld beginnen.« In besonders extremen Fällen könne der Tierarzt helfen, der ein Beruhigungsmittel verabreicht.
»Ein Patentrezept gibt es nicht. Gerade Tiere, die in der Familie leben, sollten an Abenden wie Silvester Kontakt zu ihnen vertrauten Menschen haben.« Man müsse sein Tier kennen und wissen wie es reagiere, sagt die Expertin.
»Und für den Fall, dass ein Tier in Panik abhaut, sollte man es am Halsband kennzeichnen, dass es schnell seinem Besitzer zugeordnet werden kann«, erklärt die Veterinärin des Kreises Höxter.

Artikel vom 31.12.2005