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Last auf zwölf Schultern

GWD will das Jahr mit guter Leistung beenden

Von Volker Krusche
Minden (WB). Mit einer guten Leistung in die Rückrunde starten und zugleich das Jahr 2005 positiv abschließen; das ist das Ziel von Handball-Bundesligist GWD Minden vor der heutigen Aufgabe beim VfL Gummersbach, die um 20 Uhr in der Eugen-Haas-Sporthalle angepfiffen wird.

Dabei schwebt Trainer Richard Ratka natürlich ein ähnlich starker Auftritt vor, wie am 2. Weihnachtstag in Magdeburg, als seine »Rasselbande« den großen SCM düpierte und am Rande einer Niederlage hatte.
»Letztlich hat uns in Magdeburg nur das nötige Quäntchen Glück gefehlt. Die Vier-Tore-Niederlage entspricht am Ende keinesfalls dem Spielverlauf«, blickt der Coach der »Grün-Weißen« zurück. Seine Personalprobleme sind allerdings nicht geringer geworden. Denn auch im Oberbergischen wird Ratka definitiv auf Jan-Fiete Buschmann und Stephan Just verzichten müssen. Zudem vielleicht erneut auch auf Snorri Gudjonsson, der in der Bördelandhalle aufgrund einer schweren Schulterprellung hatte passen müssen. »Hinter seinem Einsatz steht ein ganz dickes Fragezeichen. Es ist zwar eine Besserung eingetreten, aber wir werden wohl erst nach dem Warmmachen wissen, ob wir ihn bringen können«, so Ratka. Dagegen scheint die Blessur von Arne Niemeyer inzwischen behoben zu sein. Und auch sein Fuß, bei dem er wegen eines Bänderrisses fünf Wochen hatte pausieren müssen, scheint der Belastung der Bundesliga wieder stand zu halten. »Wir laufen in Gummersbach halt erneut als Mannschaft auf, die, wie schon seit Wochen, nicht aus den Vollen schöpfen kann.« Wahrscheinlich wird die Last über die komplette Spielzeit wiederum auf den zwölf Schultern von sechs Feldspielern ruhen (Simon, Backovic, Niemeyer, Vukas, Schäpsmeier und Kouzelev). Kein Wunder, dass Ratka eine Prognose schwer fällt. »Wir wollen erneut ein gutes Spiel machen, uns weiterentwickeln.« Das Turnier in Dessau, das GWD als Sieger sah, wertete der Mindener Trainer in diesem Zusammenhang als durchweg positiv. »Da konnten die Jungen mal zeigen, was in ihnen steckt.« Besonders erfreut war Ratka über die Tatsache, dass Ivan Vukas alle vier Partien über die komplette Spielzeit durchstand. »Er hat deutlich an Substanz gewonnen, was ihm in seinen Leistungen Stabilität verleihen sollte.«
Natürlich ist sich Richard Ratka darüber im Klaren, dass seiner Mannschaft eine knallharte Rückrunde bevorsteht, die wohl erst nach drei Spielen - die ersten Gegner heißen Gummersbach, Kiel und Flensburg - beginnen wird. »Natürlich werden wir unter Druck stehen, aber es ist zu schaffen. Bleiben wir von Verletzungen weitestgehend verschont, dann können wir es packen.«
Gegen Gummersbach setzt der letztjährige VfL-Trainer wieder auf seine 6:0-Abwehr mit dem Innenblock Niemeyer/Backovic. »Wir müssen defensiv decken, denn Gummersbach lebt von seinen individuellen Stärken. Lassen wir einem Spieler wie Narcisse zu viel Raum, dann ist er einfach zu stark für uns.«

Artikel vom 30.12.2005