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Bünde macht sich fit für die Zukunft

Schlüsselübergabe für den Ganztag in Dünne. Links Schulleiter Detlef Holste, rechts Bürgermeisterin Kleine-Döpke-Güse.

Rückblick auf ein interessantes und abwechslungsreiches Jahr 2005 mit vielen Höhepunkten

Bünde (os). Ein neues Stadtfest hat sich etabliert. Im Juli wurde erstmals die »Mobikulara« gefeiert mit viel Musik und Spezialitäten von Bünder Gas-tronomen.

Die Sonne schien auf das Gelände rund um den zentralen Busbahnhof und die Bünder kamen zu Tausenden. Eine Wiederholung ist schon fest eingeplant - noch größer als im zu Ende gehenden Jahr 2005.
Bünde erlebte ein aufregendes Jahr, in dem sich die Stadt veränderte. Schulen standen einmal mehr im Mittelpunkt. Der Offene Ganztag wird ausgebaut, beispielhaft zu sehen an der Grundschule Dünne-Dorf, wo ein ehemaliges Lehrerhaus vorbildlich umgebaut wurde. Sinkende Schülerzahlen machen allerdings die Auflösung der Grundschule Dünnerholz notwendig. Eltern und Kinder protestierten im Frühjahr gegen die beabsichtigte Schließung.
Die Stadt muss sparen und deshalb können nicht alle gewünschten Projekte verwirklicht werden. Der Rat entschied sich mehrheitlich gegen eine neue Sporthalle am Schulzentrum Ennigloh.
Das Gesicht der Stadt verändert sich auch durch Neuansiedlungen oder Umbauten. Viel ist in den zurückliegenden zwölf Monaten geschehen. Das alte Pfarrhaus an der Laurentiuskirche wurde vorbildlich restauriert und seiner Bestimmung übergeben, eines der ältesten Häuser der Stadt, viele Jahre lang dem Verfall preisgegeben, wird jetzt aufwändig restauriert. An der Wehmstraße entsteht ein Schmuckstück im Innenstadtbereich. C&A eröffnete in Bünde, die Weller-Gruppe (Toyota) baute einen ehemaligen Getränkemarkt um, Parfümerie Brenner erweiterte das Angebot erheblich, andere Neueröffnungen kamen hinzu.
An der Wasserbreite entsteht im kommenden Jahr ein Fachmarktzentrum. Das ehemalige Gelände der Firma Coca Cola Diekmann kann also wieder genutzt werden. All das und die erfolgreichen verkaufsoffenen Sonntage festigen den Ruf Bündes als die Einkaufsstadt im Kreis Herford.
Der allgemein gewünschte Umbau der Herforder Straße sorgte in den ersten Monaten des Jahres für Ärger. Autofahrer mussten längere Umwege in Kauf nehmen, für die Anlieger war es eine harte Zeit. Hinzu kam die gleizeitige aufwändige Umgestaltung des Ladenbereichs bei Wittkötter. Viel früher als erwartet wurde die Straße im Sommer freigegeben. Jetzt fließt der Verkehr wieder problemlos in die Innenstadt. Ausgebaut wurde auch die Heidestraße zwischen Herforder Straße und Südring.
Für Diskussionsstoff sorgt der geplante Verlauf der L 557 von der Hansastraße bis nach Enger. Die Trasse soll nach dem Willen der Mehrheit im Rat durch das Werfer Bruch führen, doch der Anschluss in Enger ist bisher umstritten.
Was geschah sonst noch in den zurückliegenden zwölf Monaten?
Hagen Rether wurde mit dem ersten Kabarettpreis der Stadt ausgezeichnet. Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse überreichte die Bünder Zigarre.
Zahlreiche Jugendliche kamen Anfang Februar zur Ausbildungsplatzbörse in den Stadtgarten. Auch in den kommenden Jahren werden zusätzliche Ausbildungsplätze gebraucht, die Veranstaltung hat deshalb Vorbildcharakter über den Kreis hinaus.
Zum ersten März nimmt die »Bünde fit für die Zukunft gmbH« ihre Arbeit auf. Sie soll das Bild der Stadt optimieren.
Anfang März beginnen die Bauarbeiten für die inzwischen eröffnete »Ravensberger Residenz« auf dem Gelände der ehemaligen Feuerwache. Sie bietet alten Menschen ein komfortables Zuhause.
Die erste Gastro-Nacht in der City Mitte März mit 16 Bands in 16 Lokalen war so erfolgreich, dass sie im Herbst gleich wiederholt wurde, diesmal mit dem Schwerpunkt auf Rockmusik. Eine Wiederholung ist geplant.
Die Bummelbahn fährt nicht mehr. Ende März wurde der Betrieb der kleinen City-Bahn eingestellt. Viele hatten sich an den Anblick des grünen Tabak-Express schon gewöhnt.
Im April wird im Lukas-Krankenhaus ein Zentrum für ambulante Operationen eröffnet. 3000 Operationen im Jahr sind hier vorgesehen.
Brandstiftung war die Ursache eines Feuers in einem Mehrfamilienhaus in Ennigloh. Die Feuerwehr hatte den Brand zum Glück schnell unter Kontrolle.
Bünde ist um 10 000 Quadratmeter größer geworden. Mit Hiddenhausen einigte sich die Stadt über eine »Gebietsbereinigung«.
Die Hauptschule freute sich über einen überregionalen Preis, der in Berlin übergeben wurde. Der Bundespräsident würdigte die Arbeit.
Zwei Wahlen beschäftigten im zu Ende gehenden Jahr die Verwaltung mit den Vorbereitungen. Bei der Landtagswahl erreichte die SPD 39,3 Prozent, die CDU 43,7 Prozent. Dorothee Danner aus Löhne (SPD) verlor ihr Landtagsmandat, der Bünder Chris Bollenbach (CDU) zog in den Landtag ein. Bei der Bundestagswahl verteidigte Wolfgang Spanier (SPD) sein Mandat, auch Reinhard Göhner aus Kirchlengern (CDU) vertritt den Kreis weiterhin im Bundestag.
Martin Lohrie wird Schützenkönig der Bünder Schützengesellschaft, die Organisatoren des Zwiebelmarktes freuen sich über gutes Wetter und viele Besucher in der Stadt.
Am 28. Oktober geht in Bünde das Licht aus. Einige Stadtteile haben bis zu 40 Minuten lang keinen Strom, Notstromaggregate müssen helfen.
Der Künstler Gunter Demnig ist bekannt geworden durch seine »Stolpersteine«, die an ehemalige jüdische Mitbewohner erinnern. Ende November war er wieder in Bünde aktiv.
Das Dobergmmuseum leidet unter den beschränkten finanziellen Mitteln. Ende des Jahres gelang trotzdem wieder eine spektakuläre Ausstellung, die zur Zeit noch läuft. »Die Erben der Dinosaurier« sind in lebensgroßen Modellen zu sehen.

Artikel vom 31.12.2005