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TuS N-Lübbecke dominiert

Frauen des TuS Nettelstedt überraschen in Hinserie - Platz drei

Lübbecke (Les). Das Aushängeschild des Sports im Altkreis Lübbecke war natürlich auch im Jahr 2005 der Handball-Erst-Bundesligist TuS N-Lübbecke. Nach seinem grandiosen Aufstieg im Jahr 2004 mit 68:0-Punkten wurde er in der neuen Saison, in der neuen Liga, seiner durchaus zugetrauten Rolle gerecht.

Zu Beginn des Jahres 2005 standen nach Ende der Hinserie genau 13 Punkte auf dem Konto - und Trainer Jens Pfänder freute sich schon auf die Rückserie. Da, so hoffte er damals, können wir noch mehr Punkte buchen. Nun, er sollte Recht behalten - wenn auch nur ganz minimal. Denn am Ende der Saison 2004/2005 hatten die Pfänder-Mannen genau 27 Zähler auf der Habenseite abgebucht. Genau ein Punkt mehr als in der Hinrunde war gelungen. Das wichtigste aber: zu keinem Zeitpunkt der Saison stand der Klassenerhalt, der letztlich mit Platz elf absolut sicher errungen wurde, zur Diskussion.
Noch besser lief es in dieser Saison. Nach Abschluss der Hinserie stehet bereits der eine Punkt mehr auf der Habenseite des TuS N-Lübbecke. Insgesamt 14 hat die Sieben vom Wiehen gesammelt - und dabei auch schon für eine faustdicke Überraschung gesorgt, als am 21. September bei der HSG Nordhorn mit 34:32 (17:15) gewonnen wurde. Besonders stark verliefen die ersten sechs Begegnungen. Da hatte der TuS N-Lübbecke 10:2 Punkte eingefahren, galt zu jenem Zeitpunkt als der Shooting-Star der Liga. Gegen die ganz Großen der Liga (SG Flensburg/H., THW Kiel, VfL Gummersbach) konnte der TuS zwar immer mithalten, zuletzt fehlte freilich immer das nötige Quäntchen Glück, um auch hier einmal ein Pünktchen »abzustauben« Besonders dicht dran, war man am 21. Dezember beim TBV Lemgo. Im OWL-Derby erzielte Tönnesen sieben Sekunden vor Schluss zwar den Ausgleich, doch musste der TuS in den verbleibenden drei Sekunden tatsächlich noch den Treffer zum 29:30 hinnehmen.
In Erinnerung dürfte den vielen Fans auch das Gold-Derby am 12. November geblieben sein. Da sah es anfangs im Kreis-Derby zwischen dem TuS N-Lübbecke und dem TSV GWD Minden so aus, als blieben die Punkte am Wiehen. 15:10 führte die Pfänder-Sieben schon - und sah kurz vor Schluss wie der sichere Verlierer aus. Denn da hatten die Grün-Weißen den Spieß auf 27:30 herumgedreht. Daniel Kubes bewahrte den großen Favoriten Sekunden vor dem Abpfiff vor einer Peinlichkeit.
Unentschieden spielte der TuS auch im vorletzten Spiel des Jahres. Gegen den bärenstarken Aufsteiger SG Kronau-Östringen stand am Ende der Begegnung ein 38:38 (19:19) auf der Anzeigetafel. Die Jagd nach dem 14. Punkt war geglückt.
Die Nummer zwei im Handball im Altkreis ist sicherlich das Frauenteam des TuS Nettelstedt. Während Trainer Thorsten »Jerry« Meyer zum Ende der Saison 2004/2005 durch ein Tal der Tränen watete, er und sein Team schon fast mit dem Abstieg aus der Regionalliga rechnen musste, steht er in den letzten Tagen des Jahres 2005 hervorragend da. Zwar musste das Spitzenspiel der Liga zwischen der HSG Stemmer/Friedewalde und dem TuS Nettelstedt mit 27:30 verloren gegeben werden, dennoch übertrifft der dritte Tabellenplatz bei 18:8 Zählern - punktgleich übrigens mit dem Tabellenzweiten Neusser HV - die Erwartungen des Trainers und der Experten bei weitem.
Den Wermutstropfen in den Becher der Freude innerhalb der großen Sportler-Familie des TuS Nettelstedt träufelte dagegen die Landesliga-Sieben des TuS Nettelstedt II. Am Ende der Saison 2004/2005 stand der bittere Weg in die Bezirksliga. Doch mit neuem Trainer Willi Möhle sollen neue Erfolge eingefahren werden. Zum Ende der Halbserie jedenfalls überwintert die TuS-Reserve in der Bezirksliga auf dem vierten Rang und hat 16:8-Punkte auf dem Konto.
Die Saison der beiden anderen Landesligisten HSG Hüllhorst und TuS Schwarz-Weiß Wehe hätte zwar sicherlich besser verlaufen können, doch am Ende musste die HSG unter ihrem neuen Trainer Detlef Schmitz mit Platz fünf und 30:22-Punkten zufrieden sein. Gleiches gilt auch für die Schwarz-Weißen aus Wehe, die nach dem Weggang von Michael Altenbeck von Gerd Meier gecoacht wurden, lange gegen das Abstiegsgespenst zu kämpfen hatten, am Ende aber Rang zehn belegten. Wobei man sich in Wehe mit der Verpflichtung von Dieter Löffelmann als gewieftem Trainer für die neue Saison eine Menge versprach. Anfangs lief's ja auch. Da schien es, als könnten die Schwarz-Weißen echte Akzente setzen. Doch Verletzungspech warf die Löffel-Sieben erheblich zurück und zum Ende des Jahres 2005 steht der TuS SW Wehe nur auf Rang zehn - mit 8:14 Punkten.
Nur wenig besser erging es der HSG Hüllhorst. Die sorgte zwar für die kleine Sensation beim 28:27-Erfolg beim Liga-Primus HSG Löhne-Obernbeck, doch dann passte wenig zusammen. Und zum Ende des Jahres stehen lediglich 11:11-Punkte zu Buche.
Für die handballerische Enttäuschung des Jahres sorgte der TuS Gehlenbeck. Er wurde in der 1. Kreisliga wieder nur Zweiter - und versagte in der großen Relegationsrunde völlig. Und auch jetzt, zum Ende des Jahres, steht der TuS trotz des prominenten Neuzugangs von Michael Altenbeck hinter LIT Handball Nordhemmern/M. III mit 19:5-Punkten nur auf Rang zwei.

Artikel vom 31.12.2005