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Stadt soll Rentmeisterhaus selbst nutzen

CDU-Fraktionsvorsitzender Walter Frischemeyer bringt neuen Nutzungsvorschlag ins Spiel

Von Herbert Sobireg
Beverungen (WB). »Wir sollten ernsthaft überlegen, ob wir das Cordt-Holstein-Haus veräußern und den Erlös für die Renovierung des Rentmeisterhauses verwenden, um es nach Fertigstellung im Eigennutz als Rathaus-Außenstelle zu nutzen. Dorthin könnten durchaus verschiedene Abteilungen der Verwaltung ausgelagert werden.«

Diesen neuen Nutzungsvorschlag machte der CDU-Fraktionssprecher Walter Frischemeyer in der letzten Sitzung des Rates im ablaufenden Jahr. Ob der etwas erstaunten, teilweise wohl auch ungläubigen Blicke aus Reihen der anderen Ratsparteien machte Frischemeyer deutlich: »Das ist meine persönliche Meinung. Doch aufgrund der enormen Kosten der langwierigen Renovierung und Restaurierung des Gebäudes muss auch dieser Gedanke natürlich in die vielfältigen Überlegungen mit einbezogen werden.«
Denn Renovierung und Restaurierung dieses Ortsbild prägenden historischen Gebäudes in unmittelbarer Nachbarschaft der Burg Beverungen direkt an der Weserbrücke verschlinge Unsummen von Geldern. Um dieses Haus als Tagespflegeeinrichtung zukünftig von einer caritativen Institution nutzen zu lassen, müsste noch enorm investiert werden. Es könne sich auch nicht vorstellen, dass der zukünftige Erhalt des Gebäudes durch die Mieteinnahmen abgedeckt werden könne. »Ist das Gebäude jedoch in Hand der Stadt, haben wir es immer im Blick, können von Fall zu Fall sofort einschreiten.«
Zuvor hatte Bauamtsleiter Hans Drühe den Ratsmitgliedern die Situation des Rentmeisterhauses geschildert und auf die Empfehlung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses hingewiesen, wonach die Bezirksregierung Detmold um Aufschub der weiteren Renovierung des Gebäudes um ein bis zwei Jahre gebeten werden solle, um den Eigenanteil der Stadt an den Renovierungskosten aufzubringen, ohne dass der bewilligte Zuschuss verloren gehe.
Drühe hatte weiter ausgeführt: »Um das Gebäude der geplanten Nutzung als Tagespflegeeinrichtung an die St. Ansgar- und St. Rochus-Kliniken GmbH Höxter vermieten zu können, sind im dritten Bauabschnitt noch kostenintensive Bauarbeiten durchzuführen.«
So müssten sämtliche Decken- und Zwischenwände im Gebäude wieder hergestellt werden (kompletter Innenausbau), neue Fenster müssten eingebaut und der Oberputz und Außenanstrich der Außenwände aufgebracht werden. Das erfordere weitere Kosten in Höhe von rund 308.000 Euro. Die Herrichtung des Gebäudes für die geplante Tagespflegeeinrichtung mit der entsprechenden Haustechnik (Heizung, Elektro, Telefon und Außenanlagen) koste 112.000 Euro.
Die Einrichtung als Pflegeeinrichtung mit Kleingüteraufzug und Treppenlift sowie Hubwannen, zusätzliche Raumtrennwände und eine zentrale Küche würde noch einmal mit Kosten in Höhe von 260.000 Euro zu Buche schlagen.

Artikel vom 30.12.2005