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Wenn einfach alles nur »Kuddelmuddel« ist. . .

Komödie der Theater-AG »Vorhang auf« feierte erfolgreiche Premiere in Peckelsheim

Peckelsheim (thö). Eine verpatzte Generalprobe ist wohl der Alptraum jedes Regisseurs. Diese Panne aller Pannen feierte unter dem Titel »Alles Kuddelmuddel« gestern auf der Bühne in der Peckelsheimer Hauptschulaula Premiere. Es ist ein Stück (Regie: Anne Gröppel), das dem Publikum höchste Konzentration abverlangt.

Als sich der Vorhang hob, sahen die fast 300 Zuschauer im ausverkauften Saal die Wahrsagerin Madame Kassandra (Brigitte Riepen), ganz in lila gehüllt, mit klimpernden Ohrringen und langen schwarzen Haaren. Gemeinsam mit ihrer Putzhilfe Frau Säuberlich (Heike Menzel) plauderte sie im skurril violetten Bühnenbild über deren Bekannte. Auf den ersten Blick eine ganz normale Boulevardkomödie.
Erst als der Bühnentechniker Erich (Paul Arens) durch den Kamin auf die Bühne krabbelt und sich Madame Kassandras französischer Akzent in schnödes Westfälisch verwandelt, wird klar: Hier steckt ein »Stück im Stück«. Und das erzählt - fernab von der sagenumwobenen Welt des Handlesens - von Eifersüchteleien zwischen den Schauspielern, Alkoholproblemen und Pannen in der Bühnentechnik.
Da ist zum Beispiel Fred (Klaus Jolmes), der auch den Telekomtechniker Werner Buchfink mimt und versucht, Madame Kassandras Telefon in Ordnung zu bringen. Seine Textlücken kompensiert Fred mit kräfitgen Schlucken aus einem Flachmann.
Mit Bühnenbauer Erich kloppt er sich um den Kittel, in dessen Innenseite das Textbuch geklebt ist. Als dem trotteligen Telekom-Beamten zum Schluss des Stückes noch eine Schüssel Mehl auf den Kopf fällt, ist der Lacherfolg beim Publikum perfekt - Szenenapplaus.
Werner Buchfinks Frau (Diana Temme) ist mit Madame Kassan-dras Putzhilfe befreundet, die wiederum die Identität ihres Mannes, der Fensterputzer (Christian Ernst) ist, verheimlicht. Sie sagt zu seiner Berufstätigkeit nur: »Er arbeitet in höherer Position.« Als sich beide nun auf der Bühne begegnen, nimmt das Verwirrspiel seinen Lauf. In seiner zweiten Rolle ist der Fensterputzer der Regisseur des Stücks und beendet manchen Streit mit einen gehörigen Machtwort.
Alles in allem ein sehr gelungenes Stück, das die Theater-AG »Vorhang auf« spielte. Jedoch war die Handlung an manchen Stellen verworren, ließ dieses schnelle Stück dem Publikum nicht genug Zeit, sich an die abwechselnden Handlungsstränge zu gewöhnen.
Trotzdem gab es viele Lacher. Beispielweise als Souffleuse Lilli (Ilga Michels) vom Souffleusenkasten unter den Bühnentisch umziehen musste, um bei einer Geisterbeschwörung den Tisch wackeln zu lassen.
Wenige Restkarten gibt es noch für die Aufführungen am Freitag, 6. Januar, und am Samstag, 7. Januar.
Zu erwerben sind sie in der Hirschapotheke Peckelsheim. Beide Vorstellungen beginnen um 19.30 Uhr.

Artikel vom 31.12.2005