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Unverständnis bei der Dachdecker-Innung

Gegen frühzeitiges Abführen der Beiträge

Kreis Höxter/Brakel (WB). Auch die Dachdecker im Kreis Höxter sind mit dem Vorziehen der Abführung der Sozialversicherungsbeiträge im Jahr 2006 nicht einverstanden. Das wurde bei der Mitgliederversammlung der Dachdecker-Innung in Brakel deutlich.

Dazu begrüßte Obermeister Ulrich Müller neben den Vertretern der Agentur für Arbeit und der Vereinigten IKK, den neuen Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Ludgerus Niklas sowie den Referenten, Horst Kendzorra von der berufsständischen Versicherung Signal Iduna. Im Auftrag des Versorgungswerkes informierte Kendzorra zum Thema »Altersversorgung für Betriebsinhaber«.
Unter dem Mottto »Auch Selbständige gehen in Rente« präsentierte er den interessierten Unternehmern die Unterschiede zwischen der Riester-Rente auf der einen Seite und der Rürup-Rente auf der anderen Seite. Dabei wurde den Anwesenden schnell deutlich, dass das Instrument der Rürup-Rente gerade für Selbständige am Lukrativsten sein dürfte. »Für die Selbständigen ist diese Form der Basissicherung künftig der einzige Weg, steuerbefreit anzusparen. Außerdem können sie im Gegensatz zu Arbeitnehmern den kompletten Freibetrag für Rürup-Produkte nutzen, weil keine Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung anfallen«, so Kendzorra. Mit der Rürup-Rente, so sein Fazit, gebe es keine vergleichbare Anlage, die so massiv steuerlich gefördert werde und dabei so hohe Einzahlungen erlaube.
Im Vergleich zur Riester-Rente, die schon häufig fünf Prozent reine Förderrendite bringe, kämen Begünstigte auf deutlich höhere Beträge und damit eine deutlich bessere Absicherung im Alter. Eine äußerst attraktive Form der Altersversorgung für Selbständige, so der einmütige Tenor der Anwesenden.
Obermeister Müller berichtete über die wirtschaftliche Situation im Dachdeckerhandwerk. Einig waren sich die Mitglieder in der Bewertung des Vorziehens der Abführung der Sozialversicherungsbeiträge, die auch bei den Dachdeckern auf Unverständnis und Ablehnung stößt.

Artikel vom 29.12.2005