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30 Polizisten
»streiken« mit

Furcht: Im Kreis 14 Beamte weniger

Kreis Paderborn (WV/bel). Aus dem Kreis Paderborn werden sich knapp 30 Polizeibeamte an der Groß-Demonstration in Düsseldorf am 6. Januar gegen die aktuellen Pläne der Landesregierung zum Personalabbau beteiligen. Für den Kreis Paderborn könnte dies 14 Beamte weniger bedeuten, pro Dienstgruppe könnte damit eine Streifenwagen-Besatzung fehlen, so die Gewerkschaft.
»Personalabbau, Einschnitte ins soziale Netz und sinnlose organisatorische Veränderungen in der Polizei: Das sind die Geschenke, die die Landesregierung im neuen Jahr für uns bereit hält.« Jörg Wegge, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in Paderborn, schildert die derzeitige Stimmungslage bei den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten in Paderborn.
In der nächsten Legislaturperiode sollen 1400 Stellen in der Polizei gestrichen werden, dies würde auch für den Kreis Paderborn 14 Beamte weniger bedeuten, obwohl sich beispielsweise die Anzahl der Sondereinsätze auch durch den Aufstieg des SC Paderborn deutlich erhöht habe.
»Ministerpräsident Rüttgers hat im Wahlkampf versprochen, mehr Personal in die Polizei einzustellen. Und jetzt das«, kommentiert Wegge die Pläne der Landesregierung, die darüber hinaus auch finanzielle Einschnitte plant und außerdem die Eigenständigkeit von Autobahn- und Wasserschutzpolizei aufgeben und kleinere Behörden schließen will. Die Gewerkschaft der Polizei in NRW hat ihre Mitglieder für Freitag, 6. Januar, dem Drei-Königstag, zu einer Demonstration in der Landeshauptstadt aufgerufen. aus dem Kreis Paderborn rechnet Wegge mit 30 Teilnehmern, insgesamt werden voraussichtlich 1400 Polizeibeamte nach Düsseldorf kommen.
Der GdP-Vorsitzende in Paderborn: »Uns reicht es. Wir werden den Ýdrei KönigenÜ Rüttgers, Linssen und Wolf zeigen, dass ihre politische Hilflosigkeit den Kahlschlag in der Inneren Sicherheit bedeutet. Bei allen Vorhaben der neuen Landesregierung wird deutlich, dass hier nicht planvoll und überlegt Reformprozesse angegangen werden, sondern konzeptionslos herumoperiert wird.«
Und die Arbeit für die Beamten im Kreis Paderborn wird nicht weniger: So stieg die Zahl der Gesamtstraftaten von 18 728 im Jahr 2002 auf 19 820 im Jahr 2003 und 21 394 im Jahr 2004 an.
Die Kreisgruppe Paderborn wird am Morgen des 6. Januar nach Düsseldorf fahren und sich um 10 Uhr an der Demonstration der Gewerkschaft der Polizei beteiligen: »Jetzt heißt es, Solidarität zu zeigen.« Zur Teilnahme an der Demonstration ruft Wegge auch alle nicht mehr aktiven Beamten auf, sich bei der Kreisgruppe zu melden.

Artikel vom 28.12.2005