28.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Das »königliche Spiel« begeistert Jung und Alt

SG Enger-Spenge richtet den 30. »Alligator-Pokal« aus

Von Antje Kreft (Text und Foto)
Spenge (SN). Volle Konzentration herrscht zurzeit in der Spenger Regenbogen-Gesamtschule. Dort richtet die Schachgemeinschaft (SG) Enger-Spenge das 30. Turnier um den »Alligator-Pokal« aus.

Vier Tage lang stehen König, Damen, Türme, Läufer und Springer im Zentrum des Interesses. Und natürlich die etwa 100 Spieler, die rund um die Bretter versuchen, Zug um Zug ihr Bestes zu geben und möglichst viele Punkte zu erzielen. Die erfolgreichsten Spieler dürfen sich über Preise im Gesamtwert von 2025 Euro, darunter Geld- und Sachgewinne, freuen.
Zu ihnen gehören auch Lukas Neudorf, Jannis Altenbernd und Lennart Oelschläger. Das »königliche Spiel« Schach (das Wort »Schach« leitet sich von dem persischen »Schah« ab und heißt übersetzt »König) zählt seit Jahren zu den liebsten Hobbies der drei Elfjährigen. Lennart und Lukas trainieren regelmäßig in der SG Enger-Spenge, Jannis ist Mitglied der Wittekind's Knappen aus Enger. Lukas nimmt bereits zum zweiten Mal am »Alligator-Pokal« teil. Seine Erfolge sind zahlreich. »In der Klasse bis zwölf Jahre hat er es schon zweimal bis zum Bezirksmeister geschafft«, teilt Ulrich Tamm, ehemaliger Vorsitzender der SG Enger-Spenge, mit.
Auch internationale Prominenz tritt beim Turnier in der Regenbogen-Gesamtschule an. Janis Klovans, dreifacher Senioren-Weltmeister in der Klasse über 60 Jahre, will es noch mal wissen. Für den »Alligator-Pokal« ist der 70-Jährige, der seit 1993 Mitglied der SG Enger-Spenge ist, extra aus seiner Heimat Riga in Lettland angereist. »Nach unserem Turnier am Freitag fährt er gleich weiter nach Tallinn in Estland. Dort findet ein wichtiges Turnier zu Ehren des mittlerweile verstorbenen Schachmeisters und Nationalhelden Paul Keres statt«, verrät Ulrich Tamm.
Beim »Alligator-Pokal« werden in jeder der vier Gruppen insgesamt sieben Runden gespielt. »Wir spielen nach dem ÝSchweizer SystemÜ nach FIDE-Regeln, das heißt, die Punktnächsten oder Punktgleichen werden gegeneinander gelost«, erklärt Tamm. Eine Partie kann bis zu fünf Stunden dauern. Pro Zug stehen etwa drei Minuten zur Verfügung. Die ersten Züge, meist mit den Zentrumsbauern, anschließend mit Springer und Läufer, sind Routine. Danach geht es »ans Eingemachte«. Die dritte und die vierte Runde werden heute von 9.30 Uhr an ausgetragen. In die fünfte und sechste Runde geht es morgen, 29. Dezember, ebenfalls von 9.30 Uhr an. Die Sieger werden am Freitag, 30. Dezember, um 15 Uhr nach Abschluss der siebten Runde geehrt.

Artikel vom 28.12.2005