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Der Feuerwehr-Chef will nicht mehr qualmen

WESTFALEN-BLATT fragte nach: Welche Vorsätze haben die Wertheraner für das neue Jahr?


Von Miriam Wadewitz
Werther (WB). Neues Jahr, neue Chancen: Auch die Wertheraner kennen sie, die guten Vorsätze, die man Jahr für Jahr hat. Ganz egal, ob mehr Sport, gesünder leben oder weniger rauchen - spätestens Ende Januar sind die meisten Pläne schon wieder in eine verstaubte Ecke gerutscht. »Was nehmen Sie sich für das neue Jahr vor?«. Das WESTFALEN-BLATT hörte sich unter den Wertheranern um.
So ist sich Bürgermeisterin Marion Weike sicher, dass die allzu gut gemeinten Vorsätze sehr gefährlich seien, da sie meist nicht eingehalten würden. Doch, gibt sie zu, habe sie sich trotzdem vorgenommen, im Jahr 2006 mehr Sport zu treiben.
Ulrich Diekhaus, Vorsitzender des BV Werther und der Werbegemeinschaft, ist der gleichen Meinung. Doch er zögert noch etwas: »Ich habe mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht«. Ähnlich ergeht es Detlef Snay, Leiter des Männerchors in Werther. Mit diesem Thema würde man ihn auf dem falschen Fuß treffen, sagte er. Doch nach kurzem Überlegen ist für ihn klar, dass er es als Wichtigstes empfindet für andere Meschen da zu sein, ihnen eine Freude zu bereiten: »Jeden Tag eine gute Tat, auch wenn diese nur darin besteht, einer alten Frau über die Straße zu helfen oder ihren Einkaufskorb zu tragen«.
Paul-Heinz Wöhrmann, Vorsitzender des Heimatvereins Werther, und Matthias Nowak, Mitarbeiter der Kreissparkasse und Trainer beim BV Werther, wünschen sich für das Jahr 2006 Gesundheit und »alles, was man sonst noch so braucht«. Matthias Nowak hat keine privaten Vorsätze, drückt aber dem BV für ähnliche sportliche Erfolge wie im Vorjahr die Daumen. Paul-Heinz Wöhrmann hofft außerdem, dass die Wirtschaftslage auf dem momentanen Standpunkt bleibt. Besser werden könne sie so oder so nicht. Privat habe er sich vorgenommen, weiterhin so viel zu unternehmen wie im vergangenen Jahr und die so geliebten Fahrradtouren mit seinen Freunden, die bereits geplant sind, einzuhalten.
»Ich habe keine guten Vorsätze mehr, da ich sie noch nie eingehalten habe« - mit diesen Worten beantwortet Tobias Wißmann, Mitarbeiter in der Buchhandlung Lesezeichen, die Frage nach seinen Plänen für 2006.
Der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Werther, Jochen Heidemann, scheint einer der wenigen Wertheraner mit traditionellen Vorsätzen zu sein. Neben seinen Wünschen, seine Arbeitsstelle zu behalten und die Feuerwehr weiterhin gut zu betreuen, will er im nächsten Jahr sein großes Laster, das Rauchen, loswerden. Wenn's dann in Werther brennt, soll es wohl wenigstens nicht mehr beim Chef der »Blauröcke« qualmen.

Artikel vom 29.12.2005