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Erleichtert und froh zeigte sich Rudolf Hillebrand (r.), als ihm im Beisein von Pfarrer Peter Gede und Kirchenvorstandsmitglied Hubert Struckmeier (l.) Reinold Stücke die gute Nachricht vom Erhalt des Krankenhauses übermittelte.

Büren jubelt: Krankenhaus bleibt erhalten

Tochterfirmen der Marseille-Kliniken-AG übernehmen St. Nikolaus - Vertrag unterzeichnet

Von Heinz-Peter Manuel
Büren (WV). Der Vertrag ist unterschrieben, die Rettung ist da: Zum Jahresbeginn 2006 übernehmen zwei Tochterfirmen der Marseille-Kliniken AG das Bürener St. Nikolaus-Hospital. Diese gute Nachricht übermittelte gestern der Kirchenvorstand des jetzigen Träger, der katholischen Kirchengemeinde St, Nikolaus, Pfarrer Peter Gede, Reinold Stücke und Hubert Struckmeier.

Als einer der Ersten erfuhr es Rudolf Hillebrand, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung. Er sagte, nun könnten die 75 Mitarbeiter aufatmen und mit neuem Mut in die Zukunft blicken. »Ich hoffe, dass unsere gute familiäre Atmosphäre nach dem Trägerwechsel erhalten bleibt.«
»Was lange währt, wird endlich gut«, zitierte Reinold Stücke nach der mittäglichen Vertragsunterzeichnung auf dem Flughafen in Ahden - für Marseille hat der juristische Berater des Aufsichtsrates, Walter Wellinghausen, unterschrieben. Stücke bezeichnete den Vertrag, um den etliche Wochen heftig gerungen wurde, als Weihnachtsgeschenk für viele Menschen der Region, nicht nur für die Mitarbeiter des Hauses, denen er für ihren nicht immer leichten Dienst in der unsicheren Phase seinen Dank aussprach.
Mit dem Übergang des Hauses - den Betrieb übernimmt »MK 22«, die Immobilie geht an »MK 21« - verbindet die Kirchengemeinde die Hoffnung, dass das Krankenhaus auch in Zukunft seine guten und wertvollen Dienste den Menschen in Büren und Umgebung anbietet. Nun müssten die niedergelassenen Ärzte die Möglichkeiten nutzen und die Menschen die Versorgung vor Ort nun auch verstärkt annehmen.
Die Kirchengemeinde, die zu den Vertragsinhalten keine Angaben machen wollte, zieht sich nicht komplett aus dem Haus zurück. »Die Menschen dürfen, leider oft in schweren Stunden, auch weiterhin auf den Beistand der katholischen Kirche hoffen«, versicherte Pastor Peter Gede. Und so hat man auch über die Nutzung der Hauskapelle eine entsprechende Nutzungsvereinbarung geschlossen.
Marseille werde, so Pressesprecher Wolfpeter Hocke, das Haus im Januar übernehmen, eine detaillierte Bestandsaufnahme machen und dann ein eigenes Konzept entwickeln. Es soll auf jeden Fall die Schaffung einer Akut-Geriatrie enthalten.
In einem kurzen Rückblick auf die vergangenen Monate sagte Reinold Stücke, die Kirchengemeinde und der Kirchenvorstand hätten alles unternommen, das im Februar 2001 von den Krankenkassen zur Schließung vorgeschlagene Krankenhaus zu stabilisieren. Es habe Einigkeit bestanden, dass das Haus nicht allein fortbestehen könne. Deshalb habe man einen Kooperationspartner gesucht.
»Völlig enttäuschend« sei das Engagement der Betriebsführung des Evangelischen Krankenhauses Lippstadt und des Johannisstiftes Paderborn. Dank gelte neben dem Generalvikariat auch der Stadt Büren, die durch ihr finanzielles Engagement (Übernahme des Schuldendienstes) zum Erhalt beigetragen habe.

Artikel vom 24.12.2005