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Nandor Fazekas hält
einen Punkt fest

Daniel Kubes und sein Widersacher Mariusz Jurasik. Der Tscheche konnte drei Tore für den TuS werfen.Foto: Pollex

Fabian van Olphen entfesselt: ein Dutzend Tore

Von Wolfgang Sprentzel
Lübbecke (WB). Handball-Erst-Bundesligist ist auf der Jagd nach dem 14. Punkt im letzten Spiel der Hinserie fündig geworden. Gestern, am späten Nachmittag, gelang den Pfänder-Schützlingen vor rund 2500 Zuschauern ein 38:38 (19:19) Unentschieden gegen die SG Kronau-Östringen.

Es war mit Sicherheit ein hochverdienter Punkt, wenngleich in der letzten Sekunde den Fans, Trainer Pfänder und der kompletten Abwehr der Gastgeber das Herz in die Hose gefahren sein dürfte. Denn da war auf der rechten Außenbahn David Szlezak völlig frei, sprang sehr schön nach innen - doch Nandor Fazekas, der in der kommenden Saison beim VfL Gummersbach spielen wird, hatte das richtige Auge, das richtige Feeling und entschärfte diesen Schuss.
Ein Sieg für die Gäste? Nein, der wäre wirklich nicht verdient gewesen. Schließlich war es der TuS N-Lübbecke, der nach seiner ersten Führung beim 12:11 fast ständig einen oder zwei Treffer vorlegen konnte. Letztlich waren es die Individualisten auf Kronau-Östringer Seite wie Oleg Velyky, Mariusz Jurasik und am Kreis Dimitri Torgowanow und Andrej Klimovets, die dafür sorgten, dass die Mannen von Iouri Chevtsov immer im Spiel blieben.
In der Schlussphase versuchte es der Gastgeber mit doppelter Manndeckung gegen Oleg Velyky (Dragan Sudzum) und Mariusz Jurasik (Dirk Hartmann), doch die Zeitstrafe gegen Daniel Kubes, der Sekunden vor dem Abpfiff noch eimal für zwei Minuten vom Feld musste, rot sah, ließ Coach Pfänder diese Maßnahme wieder aufgeben.
Und dann kam auch noch Pech hinzu. Beim Spielstand von 36:36 trifft Rolf Hermann, der bei seinen insgesamt sechs Treffern immer wieder die komplette Gäste-Abwehr düpierte, nur den Pfosten - und Velyky ist sofort auf und davon, um das 36:37 zu markieren. Die letzten beiden Treffer für den TuS gehen auf das Konto von Dragan Sudzum. Erst nutzt der Linksaußen seine Chance mit einem gefühlvollen Heber über Kasa Szmal hinweg zum 37:38, dann verwandelt er nach dem 37:38 den Siebenmeter sicher zum 38:38.
Den Strafwurf hatte einmal mehr der an diesem Abend überragend auftrumpfende Fabian van Olphen herausgeholt. Der Niederländer war an diesem Nachmittag von der Gäste-Abwehr nie in den Griff zu bekommen, spielte wie entfesselt auf. Ein Dutzend Treffer von »Tulpe« - wann hat's das zu Erstliga-Zeiten des TuS N-Lübbecke schon einmal gegeben.
Einmal mehr einen ausgezeichneten Tag erwischt hatte Rechtsaußen Dirk Hartmann mit seinen sieben Treffern - davon wieder einmal einer aus dem rechten Rückraum zum 22:20 in der 34. Minute.
Am Ende also ein halber Becher der Freude für den TuS, in den freilich auch noch ein dicker Wermutstropfen fällt. Denn in der 27. Minute musste Patrick Fölser aufgeben. Beim Tempogegenstoß war er von Torgowanow zu Fall gebracht worden, wurde lange behandelt und kam dann zur Bank und zeigte deutlich mit der Hand an - das war's, es geht nicht mehr. Und mit Schmerz verzerrtem Gesicht ließ sich der Kapitän erst von Physiotherapeut Gard Hildebrandt verarzten, sprich dick bandagieren, um dann allerdings die Halle zu verlassen und nicht mehr wieder zu kommen. TuS-ReHa-Trainer Olaf Schüler: »Wenn Paco rausgeht und in der Kabine bleibt, dann hat er auch was. Entweder Zerrung oder Muskelfaserriss.« Aber darüber wird wohl erst heute im Laufe des Tages nach eine Besuch beim Arzt genau befunden werden können. Gegen Concordia Delitzsch jedenfalls dürfte der Österreicher am Freitag, 30. Dezember, um 20 Uhr, im ersten Rückspiel der Saison, wohl kaum spielen können.

Artikel vom 27.12.2005