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Tonnenweise
Spielzeug
eingesammelt

Aktion »Kinder helfen Kindern«

Von Karen Hillmann
Gütersloh (WB). In langen Schlangen und reich bepackt mit Körben und Säcken standen die Gütersloher Bürger am zweiten Weihnachtstag vor dem Freizeitbad »Die Welle« an. Für die Aktion »Kinder helfen Kindern« zeigten viele Familien auch in diesem Jahr wieder ihre Solidarität mit den Kindern in Valmiera, dem lettischen Partnerkreis des Kreises Gütersloh. Sie spendeten gebrauchte Spielzeuge und Schulsachen.

Bereits zum zehnten Mal führte der Kreis Gütersloh die Hilfsaktion in Kooperation mit einem Gütersloher Radiosender durch. In jedem Jahr konnten dabei mehr Spender verzeichnet werden. »Uns liegt aber nicht daran, das gute Ergebnis vom vergangenen Jahr mit 14 Sprinterladungen unbedingt zu überbieten. Vielmehr kommt es uns darauf an, dass wir den Kindern in unserem lettischen Partnerkreis Spielzeuge von guter Qualität bringen können«, betonte der Valmiera-Beauftragte Hans-Joachim Schwolow vom Kreis Gütersloh im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.
Der Schwerpunkt der Sammelaktion lag in diesem Jahr auf dem Bereich Schulsachen, da diese in Lettland dringend benötigt werden. Aber auch Kinderspielzeuge und Kinderschuhe nahmen die Organisatoren gerne entgegen. Als Belohnung für ihre Spende erhielten die Kinder einen Gutschein von McDonalds oder der Welle. »Unsere Kinder lernen so für das Leben, und den Kindern in Valmiera bereiten sie damit eine große Freude«, schwärmte Bürgermeisterin Maria Unger von der großen Bereitschaft, bei der Hilfsaktion mitzumachen.
Die Tischlerei der Justizvollzugsanstalt (JVA) Bielefeld-Senne war eigens mit einem großen Lastwagen zum Freizeitbad »Die Welle« gekommen, um selbst hergestelltes Holzspielzeug zu übergeben. Aber auch das städtische Gymnasium Harsewinkel steuerte aus einer zuvor durchgeführten Spendenaktion 500 Päckchen mit Schulsachen bei. 2000 Schulhefte spendete die Firma Flötotto, und Andreas Lindhorst, Inhaber des Geschäftes Lederwaren Lindhorst in Werther, übergab Tornister und erklärte sich bereit, beschädigte Schultaschen für die lettischen Kinder zu reparieren.
»Wir haben festgestellt, dass in Lettland nach dem EU-Beitritt die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird. Die Energie- und Lebensmittelkosten steigen, nicht aber die Gehälter. Die ländliche Bevölkerung ist auf unsere Hilfe angewiesen«, erläuterte Hans-Joachim Schwolow die derzeitige Lage im Partnerkreis. An einem eigenen Stand verdeutlichten zudem Inge Roth und Annegret Schäfer die Situation des Kindergartens in Mazsalaca, für den beide als Paten seit 2002 Spendengelder sammeln. Unterstützung fand die Aktion auch bei den Trabantfreunden Gütersloh, die für eine Spende eine Rundfahrt um die Welle mit einem Trabi oder Wartburg anboten. So konnten die Besucher nicht nur spenden, sondern auch einen vergnüglichen Vormittag am Freizeitbad verbringen.
Mit insgesamt acht geräumigen Wagen transportierten die Helfer die gespendeten Gegenstände nach und nach ab und fuhren diese auf den Bauhof nach Wiedenbrück. Dort werden sie in den nächsten Tagen gut verpackt und Ende Januar nach Lettland gefahren. In Valmiera gehen die Spenden an die Kindergärten, das Waisenhaus, die Kinderstation im Krankenhaus sowie sozialschwache Familien. Kinderspielzeuge und Schulsachen können zudem während der Woche beim Bauhof Wiedenbrück am Wasserturm in der Zeit von 7 Uhr bis 16 Uhr abgegeben werden.

Artikel vom 27.12.2005