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»Unterrichtsausfall ist vorprogrammiert«

Realschullehrerverband zu Gast im Landtag

Kreis Höxter (WB). Noch vor der Veröffentlichung des Entwurfs zum neuen Schulgesetz diskutierten jetzt Vertreter des Realschullehrerverbandes (RLV) Paderborn-Höxter in Düsseldorf die Positionen ihres Verbandes mit dem Schulministerium und Abgeordneten der CDU-Fraktion -Êunter anderem mit Hubertus Fehring, dem CDU-Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Höxter.

Dabei wurde deutlich gemacht, dass Unterrichtsausfall vorprogrammiert sei, wenn das Land den Schulen nur durchschnittlich 98 Prozent der Lehrerstellen des rechnerischen Bedarfs zur Verfügung stellt. Gerade Realschulen hätten von allen Schulformen in der Sekundarstufe I die ungünstigsten Rahmenbedingungen - mit der höchsten Stundenzahl bei gleichzeitig ungünstigster Lehrer-Schüler-Relation. Die RLV-Vertreter erkannten positiv an, dass die neue Landesregierung zu Beginn des Schuljahres bereits 1000 neue Lehrer eingestellt und den »Geld-statt-Stellen-Anteil« für Vertretungsunterricht aufgestockt habe. Und für das kommende Schuljahr sei die Einstellung weiterer 1000 Lehrer geplant, die vorwiegend an Realschulen und Gymnasien zum Einsatz kommen.
Dennoch spielte das in den letzten Wochen sehr emotional diskutierte Thema »Unterrichtsausfall, Elternsprechtage und Lehrerfortbildung« in dem Gespräch eine wichtige Rolle. Lehrer wollten sich in der Frage des Unterrichtsausfalls nicht den »schwarzen Peter« zuschieben lassen. Ministeriumsvertreter Dr. Holzem räumte ein, dass eine Besserung der derzeitigen Unterrichtssituation nur eintreten werde, wenn dazu alle ihren Beitrag leisteten. Niemand habe dabei die Absicht, jeder einzelnen Schule im Detail vorzuschreiben, wie sie ihre Aufgaben wahrnehme. Kein Thema sei auch die dem Ministerium zugeschriebene Planung, in der letzten Woche der Sommerferien Präsenztage einzuführen. »Dazu gibt es keinen Erlass«, so Holzem.

Artikel vom 27.12.2005