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Von Miriam, Sali und dem hellen Stern

Das Peckeloher Krippenspiel ist selbst geschrieben und zieht inzwischen seine Kreise

Versmold-Peckeloh (igs). Das Christkind, die Hirten, die Könige: Darum haben sich am Heiligabend wohl alle Krippenspiele gedreht. In Peckeloh wurde jedoch ein ganz besonderes Krippenspiel aufgeführt.

Annika Potz kennt in dem Stück »Der Stern von Bethlehem« wohl jedes Wort. Denn die CJD-Gymnasiastin, langjährige Mitarbeiterin im Kindergottesdienst-Team, hat das Weihnachtsstück geschrieben. In der Christvesper in Peckeloh wurde es Heiligabend zum zweiten Mal aufgeführt. Die Dialoge der Kinder Sali und Miriam, der heiligen drei Könige und König Herodes dürften nicht nur den Gottesdienstbesuchern in Peckeloh die Weihnachtsgeschichte näher gebracht haben. Denn das sechs Seiten lange Stück wurde nicht nur dem Verlag »Junge Gemeinde« in Stuttgart angeboten, sondern jetzt in der Zeitschrift »Evangelische Kinderkirche« abgedruckt - und konnte so vielen Kirchengemeinden als Vorlage dienen.
Seit Wochen hatten die Katechumenen aus Peckeloh mit den Regisseurinnen Annika Potz und Katharina Scholl die Aufführung vorbereitet: Die jungen Darsteller schlüpften in die Rollen von Miriam und Sali, zwei Kinder von heute. Sali erzählt Miriam die Weihnachtsgeschichte. Allerdings nur zu Anfang mit den Worten aus der Bibel: Dann rücken Kaspar, Melchior und Balthasar samt Diener Sali in den Mittelpunkt des Geschehens. Sie folgen dem Stern, um den König zu finden, begegnen Herodes und finden mit Hilfe der Hirten das Christuskind. »Das ist wirklich toll, diese Geschichte mit dem Christuskind«, findet Miriam am Ende des Stücks. »Die werde ich heute Abend meiner Oma, meinem Opa und meinen Eltern erzählen, da freuen sie sich bestimmt.« »Ein Krippenspiel, das die Weihnachtsgeschichte erzählt und auslegt«, erläutert Pfarrerin Kirsten Potz. Die Predigt erübrige sich dadurch.
Nicht das einzige Stück, das Annika Potz selber geschrieben hat: Auch im vergangenen Jahr konnten sich die Peckeloher über ein Krippenspiel freuen, dass sie mit Katharina Scholl geschrieben hat. »Ein ganz modernes Stück«, erklärt die Verfasserin. Es handelt von einem Stromausfall zu Weihnachten, den ein Mensch verursacht, weil er möchte, dass die Menschen mehr miteinander reden. Die Konsequenz ist jedoch, dass eine Panik ausbricht, weil alle einen Terroranschlag vermuten. Die beiden Autorinnen schlagen schließlich den Bogen zur Weihnachtsgeschichte. »Auch das Stück werden wir bestimmt noch einmal aufführen.«
Doch warum überhaupt ein eigenes Krippenspiel schreiben? »Viele Stücke passen nicht in unsere Kirche, in anderen gibt es zu wenige Rollen, bei anderen ist wiederum der Text zu blöd«, erklärt die Abiturientin. »Darum haben wir die Krippenspiele selbst geschrieben und es so der Gruppe angepasst.« Dies kommt bei den Akteuren an. Und darum dürfte auch im kommenden Jahr nach den Herbstferien der Kindergottesdienst in Peckeloh wieder besonders voll sein, wenn es um die Besetzung der Rollen geht.

Artikel vom 27.12.2005