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Hilfeschreie vertreiben bewaffneten Räuber

Kundin des Senner Frisörsalons Sielemann erleidet Zuckerschock - Täter ohne Beute flüchtig


Senne (mp/sw). Schreck am Tag vor Heiligabend im Senne-Center: Am Freitagmorgen um kurz vor 11 Uhr stürmte ein maskierter Mann in den Frisörsalon Sielemann, packte eine im Vorraum wartende Kundin von hinten am Hals und würgte sie. Gleichzeitig hantierte er mit einem langen Messer und brüllte: »Überfall! Geld her!« So schildert es Geschäftsinhaberin Edeltraud Sielemann.
Die bedrohte Frau schrie um Hilfe, und die Frisörin, die sich im hinteren Teil des Ladens befand, rannte, ebenfalls nach Hilfe rufend, auf die Straße. »Das muss den Mann derart verunsichert haben, dass er meine Kundin sofort losließ, seine Maskierung wegwarf und ohne jede Beute zu Fuß flüchtete«, erklärt Edeltraud Sielemann. Ohne seine Wollmütze und eine dunkelblaue Strumpfmaske verschwand der Unbekannte dann in Richtung der Straße »Am Flugplatz«. Trotz sofort eingeleiteter Fahndung konnte er entkommen.
»Meine arme Kundin, eine Diabetikerin, war danach kreidebleich. Sie hatte einen Zuckerschock«, berichtet die Salon-Chefin weiter. »Die Feuerwehrleute, die ich versehentlich statt der Polizei gerufen hatte, begleiteten sie sicher nach Hause.«
Nach Angaben des Polizeisprechers Michael Waldhecker war der 57 Jahre alten Kundin ein junger Mann aufgefallen, der am Boden vor dem Geschäft kauerte, als sie den Laden betrat. »Wir gehen davon aus, dass der Mann schon maskiert war und dies durch seine gebückte Haltung verbergen wollte«, erklärt Waldhecker. Die Kundin hatte den Salon betreten, um nach einem Termin zu fragen.
Zeugen, die den Mann ohne Maske gesehen haben, beschrieben ihn als 15 bis 20 Jahre alt, etwa 1,60 Meter groß und schlank. Er hatte mittelblonde, leicht stoppelige, gegelte Haare. Bekleidet war er mit einem mittel- bis dunkelbraunen Seemannspullover (Troyer) und dunkler Hose. Er hatte einen Stoffbeutel dabei. Schon vor dem versuchten Überfall soll er sich auffällig vor dem Frisörsalon herumgedrückt haben. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei unter Tel. 05 21 / 545-0 zu melden.

Artikel vom 24.12.2005