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»Haben fahrlässig
Punkte abgegeben«

HSG-Trainer von Boenigk zieht Zwischenbilanz

Von Markus Schlotjunker
Augustdorf/Hövelhof (WV). Mit 16:18 Punkten (Platz 14) ist die Abstiegszone für den Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof am Jahresende bedrohlich nahe gerückt. Trainer Diethard von Boenigk hat aber keine Befürchtungen, dass seine Mannschaft in ernsthafte Schwierigkeiten geraten könnte.

»Wir müssen aber aufpassen, keine Frage. Wir haben in dieser Spielzeit nicht den Luxus, dass sich die Absteiger wie vergangene Saison schon früh abzeichnen. Die Liga ist diesmal unheimlich ausgeglichen. Deshalb ist in jeder Partie die volle Konzentration gefragt«, erklärt von Boenigk. Warum die bei seiner Mannschaft in den bisherigen Begegnungen nicht immer bei 100 Prozent lag, weiß auch der Trainer nicht: »Sicherlich hätten wir gerade zuhause mehr Punkte holen können, nein müssen. Besonders die drei abgegebenen Punkte gegen Dessau und Spenge fehlen uns. Da haben wir fahrlässig Zähler liegen lassen«, gibt der Trainer zu.
Über die Gründe, warum die HSG keine Konstanz entwickelt, rätselt von Boenigk selbst: »Dass wir uns nach dem ganz starken Auftritt beim Tabellenzweiten ASV Hamm anschließend gegen die extrem schwache HSG Niestetal in eigener Halle zum Sieg quälen, ist auch nicht zu erklären. Ich meine aber, dass mit Ausnahme von Eintracht Hildesheim alle Vereine dieses Problem haben.« Eines weiß der 49-jährige Übungsleiter allerdings: »Wir haben keinen überragenden Spieler, der mal mit einfachen Toren ein schwaches Spiel zu unseren Gunsten entscheiden kann.« Sebastian Sauerland wäre so ein Kandidat. »Aber auch er hat schlechte Tage, an denen er kaum trifft. Wenn es bei uns nicht läuft, kann man wenig machen«, so von Boenigk.
Dass manche Spieler vielleicht wegen ihrer ungesicherten Zukunft abgelenkt sind, verneint der Trainer (noch). »Fakt ist aber, dass bis auf Wladimir Stukalin bei allen die Verträge auslaufen. Eigentlich sollten im Dezember Gespräche geführt werden. Passiert ist bislang noch nichts«, berichtet der Trainer, der persönlich keine Einwände gegen eine weitere Zusammenarbeit hat: »Mir gefällt es hier gut. Aber es kann ja sein, dass der Vorstand mal einen anderen Trainer installieren will. Daher wäre für alle Beteiligten eine frühe Klärung wichtig«, mahnt von Boenigk an.
Klar ist auch, dass beim Trainingsauftakt am 3. Januar zwei Musketiere verletzungsbedingt nicht dabei sein werden. Sowohl Torwart Ronny Krüger (Ellenbogen-Operation) als auch Benedikt Schindelhauer, der diese Woche wegen einer chronischen Schleimbeutelentzündung im rechten Knie operiert werden musste, fallen einige Wochen aus. »Mit Schindelhauer rechne ich aber zum ersten Spiel des neuen Jahres am 20. Januar daheim gegen die HSG Hannover-Burgdorf wieder«, ist der Trainer optimistisch, der daher auch keinen Grund für kurzfristige Nachverpflichtungen sieht.
»Das schaffen wir auch so. Im Tor ist René Selke mehr als Ersatz. Außerdem hat man zu Beginn der Serie gesehen, dass wir eine Dezimierung des Kaders kompensieren können. Da waren wir ja sogar besser als anschließend mit komplettem Kader. Wichtig ist, dass wir 2006 gut starten. Denn gleich zu Beginn haben wir Gegner aus der unteren Tabellenregion, gegen die wir Punkte holen müssen und auch werden. Mit dem Abstieg werden wir jedenfalls nichts zu tun haben«, ist von Boenigk am Ende doch sicher.

Artikel vom 24.12.2005