23.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kimpel ist schon verliebt

Avenwedder Bürger- und Jugendhaus ein »Schätzchen«


Gütersloh-Avenwedde (mapu). Wenn Andreas Kimpel extra aus Steinhagen mit dem Rad zum »Tag der offenen Baustelle« des Avenwedder Bahnhofs reist, dann muss sich der Trip auch lohnen. Der Dezernent für Jugend und Kultur der Stadt Gütersloh hat die Strapazen im Mai nicht bereut, als er damals den Ort des künftigen Avenwedder Bürger- und Jugendhauses besichtigte: »Da entsteht ein echtes Schätzchen. Ich habe mich sofort verliebt.« Eine Liebe, die jetzt wieder aufflammt.
Denn gestern unterzeichnete Kimpel zusammen mit Bürgermeisterin Maria Unger den Mietvertrag inklusive Leistungsvereinbarung und gab damit das 1918 errichtete Bahnhofsgebäude faktisch für die nächsten 20 Jahre in die Hände des »Fördervereins Bürger- und Jugendhaus Bahnhof Avenwedde«. Der will am 1. März 2006 in dem denkmalgeschützten Haus die Türen öffnen. Bis dahin dürfte auch der kürzliche Wasserschaden behoben sein, so dass das Ergebnis der knapp 1,2 Millionen Euro teuren Renovierung (70 Prozent der Kosten trägt das Land NRW) voll zur Entfaltung kommen dürfte.
Der Förderverein wünscht sich in der neuen Begegnungsstätte vor allem Eigenengagement der Bürger, das bereits in der Planungsphase durch die intensive Mitbestimmung der Avenwedder gut angelaufen sei. Unter anderem stehen Informationsabende, Vorlesungen, Märkte und Jazz-Konzerte auf dem kulturellen Wunschzettel der Menschen aus dem Vorort im Gütersloher Nord-Westen. Zudem können auch Dritte den großzügigen Veranstaltungsraum in der ehemaligen Bahnhofshalle für eigene Events anmieten.
Das von der Stadt mit 37 000 Euro pro Jahr für den Förderverein kostendeckend bezuschusste Zentrum soll zudem im oft als sozialen Brennpunkt bezeichneten Avenwedde-Bahnhof eine integrative Funktion erfüllen. Der Stadtteil mit überproportional hohem Jugendanteil erhält mit dem Bürgerhaus eine neue Möglichkeit zur Freizeitgestaltung. Daher bezieht die Diakonie im Gebäude ein eigenes Büro, um vor Ort ihre Sozialarbeit fortsetzen zu können. Auch sollen ein Internet-raum und ein Bistro eingerichtet werden. Das ambitionierte Ziel des Fördervereins: ein generationenübergreifendes Miteinander.

Artikel vom 23.12.2005