24.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Das Wort zum Weihnachtsfest

Von Pfarrerin Martina Harke (Ennigloh-Muckum)


Weihnachten ist das Fest der großen Erwartungen. Ja, erwarten Sie etwas von Weihnachten. Ich möchte Sie darin bestärken. Aber richten Sie Ihre Erwartungen bitte auch an die richtige Adresse. Erwarten Sie nicht zu viel von Ihrem Lebenspartner, der Familie oder dem Backofen.
Da kann schnell etwas daneben gehen. Vielleicht ist trotz wirklich eifriger Bemühungen nicht das richtige Geschenk gewählt worden.
Lassen Sie sich davon nicht Weihnachten vergraulen. Das ist allzu menschlich und kann jedem passieren. Manchmal liegen wir einfach mit unserer Wahl daneben. Oder Ihr Backofen hat sich sehr unpassender Weise gerade diese Zeit ausgesucht, um in den Streik zu gehen.
Der Braten ist nicht durch, der Kuchen halb durchgebacken oder alles ist verbrannt, weil die Temperaturregelung defekt ist. Das kann passieren. Ist Weihnachten darum »gegessen«? Sicherlich nicht.
Behalten Sie im Blick, warum wir Weihnachten feiern. Es ist nämlich mehr als nur ein gemütliches Familienfest.
Das kann man schließlich auch an vielen anderen Tagen im Jahr haben. Weihnachten ist mehr als Essen und Geschenke, die wir uns machen.
Weihnachten hat etwas mit Gott zu tun. Das sollten wir nicht vergessen.
Er schenkt uns seinen Sohn Jesus. Dessen Geburt ist ein Zeichen für die Liebe Gottes, die er uns entgegen bringt. Und wenn Sie sich den Lebensweg Jesu genauer anschauen, dann werden Sie feststellen, wie gut Gott es mit uns Menschen meint. Er möchte uns helfen, im Leben die richtigen Akzente zu setzen.
Und er hat uns ein neues Leben versprochen, das nach unserem irdischen Leben auf uns wartet. Die Geburtsstunde, der Geburtstag Jesu ist also der Beginn einer großartigen Freundschaft zwischen Gott und uns Menschen.
Es ist daher angebracht, Erwartungen an Weihnachten zu haben. Aber die richtige Adresse für unsere Erwartungen ist Gott. Denn ohne ihn gäbe es dieses Fest gar nicht.
Ein in diesem Sinne erwartungsfrohes und gesegnetes Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, von Herzen.

Artikel vom 24.12.2005