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Von Michael Delker

Gütersloher
Wochenschauer

Vorweihnachtliches Gezänk


Von weihnachtlicher Eintracht ist im Gütersloher Rathaus noch nicht viel zu spüren. In der Diskussion um die Rücknahmeoption für die Bäder und Verkehrsbetriebe der Stadtwerke für 28 Millionen Euro nahm die SPD am Donnerstag CDU, BfGT und Grüne ins Visier. SPD-Ratsfrau Ingrid Tiedtke-Strandt warf den besagten Fraktionen ein Spiel vor und rechnete gleich vor, was eine Rücknahme bedeuten könnte: höhere Eintrittspreise in der »Welle« und weniger Linien im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Die Reaktion der »Gegenseite« ließ nicht lange auf sich warten. Hans-Peter Rosenthal (Grüne) sah sich genötigt, einige Dinge gerade zu rücken. Einstimmig - Êalso mit den SPD-Stimmen -Ê habe der Rat in seiner Sitzung am vorvergangenen Freitag beschlossen, die Stadtwerke Bielefeld um eine Verlängerung der Option um ein Jahr (Bäder) und vier Jahre (Verkehr) zu bitten. Unverständlicherweise habe die SPD dann nur vier Tage später gegen das bescheidene Bielefelder Angebot gestimmt, die Option im zwei Monate zu verlängern. Die Grünen sähen es als richtig an, die Zeit für weitere Klärungen zu nutzen und die neue Vorlage zu beraten, die vorgelegt worden sei.
Im vorweihnachtlichen Gezänk der Parteien blieb eine Frage offen. Gibt es tatsächlich eine Möglichkeit, dass aus der Übernahme der Verluste von Bädern und Verkehrsbetrieben für die Stadt ein gutes Geschäft wird? Plausible Argumente lieferte bislang nur Stadtkämmerer Dr. Klaus Wigginghaus. Und dieser sprach sich ganz klar gegen die Wahrnehmung der Option aus.

Artikel vom 24.12.2005