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Gut gesichert klettert Adrian Hampel nach oben.

Bis an Grenzen gehen

Abenteuer-Sport an der Ernst-Wiechert-Hauptschule

Espelkamp (KaWe). Abenteuer-Sport ist nicht nur beim Paddeln auf Wildwasser möglich. Das bewiesen die Abenteuer-Sport-Tage an der Ernst-Wiechert Hauptschule -Ê zum Teil in schwindelerregender Höhe in der Sporthalle. Sie lernten sich selber kennen und wagten es, bis an die eigenen Grenzen zu gehen.

Bereits zum dritten Mal fand der Sport, der so gar nicht dem normalen Turnunterricht ähnelt, an der Espelkamper Schule statt. Zwei Experten auf dem Gebiet des Abenteuer-Sports - die beiden Österreicher Dieter Rosenberger und Andreas Hirsch - waren 800 Kilometer gereist, um an drei Tagen etwa 500 Schülern zu zeigen, was eigentlich alles in ihnen selber steckt.
Die 13-jährige Julia Wiens war skeptisch. Sie sollte sich einmal komplett um ein »Pferd« drehen. »Das schaffe ich nie«, meinte sie. Doch mit etwas Hilfe sah sie: Es klappt! Bei anderen Spielen erklommen die Kinder eine wackelige, schwingende Leiter. Natürlich waren sie dabei mit Helm und Gurt gut gesichert. An anderer Stelle mussten sie durch verkeilte Reifen krabbeln, ohne sie zu berühren oder umzustoßen. Ähnlich wie im Film »Mission Impossible«: Dort musste Laserstrahlen geschickt ausgewichen werden.
»Wenn es in die Höhen der Halle geht, haben alle ein mulmiges Gefühl. damit bringen wir die Schüler auf einen ÝLevelÜ. Sie sind ÝgleicherÜ als im Alltag. So kann auch das Miteinander gefördert werden, wenn die Kinder erkennen, dass alle die gleichen Ängste haben«, so Hirsch.
Ziele des Projektes sind die Förderung des Teamgeistes und der Kooperation. Die eigenen Grenzen sollen ausgelotet werden - dadurch soll das Selbstbewusstsein gestärkt werden. Die Jugendlichen lernen in Gruppenübungen, wo sie für andere Hilfestellung leisten, Verantwortung übernehmen. Und Schule soll als lebensnaher Erlebnisraum erfahren werden.
»Wir haben auch Gruppen vom Berufskolleg, Waldschule, Rahdener Hauptschule sowie der Bischof-Hermann-Grundschule bei uns«, fasste Schulleiterin Anne Siek zusammen. Sie hat die Idee des Abenteuer-Sport von ihrer früheren Arbeitsstelle in Schleswig-Holstein mitgebracht. »Ich finde es wichtig, dass Schulen miteinander kooperieren. darum laden wir die anderen zu diesen Sporttagen ein. Natürlich möchten wir ihnen die Möglichkeiten dieses Projekts einmal vorstellen«, sagte die Schulleiterin.
Das Fazit der Schüler durch alle Altersgruppen - alle Jahrgänge waren für eine Doppelstunde auf dem Parcours - war einheitlich: Sie waren begeistert und erstaunt zu gleich, was sie zu leisten in der Lage sind.

Artikel vom 23.12.2005