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Mit 101 noch Interesse
an Politik und Musik

Anna-Sophie Kessing feiert Geburtstag


Halle (kg). Selbst die Kaffeestunde bei politischen Gesprächen hat Anna-Sophie Kessing in diesem Herbst nicht ausgelassen. Und am heutigen Freitag empfängt sie die Bürgermeisterin: Anna-Sophie Kessing feiert ihren 101. Geburtstag. Damit ist sie eine von vier Hallerinnen über 100 Jahre.
Anne-Sophie Kessing, die an der Apothekerstraße wohnt, ist immer noch geistig frisch und ungewöhnlich selbstständig. Die Tochter eines Tischlermeisters, eine geborene Bierkämper, stammt aus Hamm an der Lippe und lernte bei Verwandten in Kitzingen am Main ihren späteren Mann Josef Kessing kennen. »Die Preußin«, wie sie damals genannt wurde, absolvierte in Münster-Handorf eine landwirtschaftliche Ausbildung. Nach der Heirat im Jahr 1934 folgte sie ihrem Mann, der eine Richterstelle in der Lindenstadt bekam und passionierter Jäger war, nach Halle. 1935 bezogen Kessings eine Wohnung im Haus Frederking an der Kaiserstraße. Das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude hatte damals zwar einen Parkettboden, doch kein fließendes Wasser. 18 Jahre lang musste jeder Tropfen Wasser in der Küche gepumpt werden. Darum war Anna-Sophie Kessing glücklich, als sie mit ihrer Familie an den Gartnischer Weg ziehen konnte.
Die Mutter von zwei Söhnen und einer Tochter hat neben ihrer Arbeit als Hausfrau und Mutter immer teilgehabt am gesellschaftlichen Leben in Halle, auch nach dem Tod ihres Mannes, der schon 1966 starb. Strickkränzchen und Bridgeclub, Stammtisch bei Brune, Kegelclub und Schützenfeste - auch bei den Bach-Tagen ist die vielseitig interessierte Wahl-Hallerin noch stetiger Gast, inzwischen allerdings im Rollstuhl. Zum heutigen Ehrentag gratulieren neben zahlreichen Freunden und Bekannten auch fünf Enkelkinder und Urenkel. Den zahlreichen Glückwünschen zum 101. Geburtstag schließt sich das WESTFALEN-BLATT gern an.

Artikel vom 23.12.2005