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Operation im Herzen der Stadt

Abriss des ehemaligen Krankenhauses schafft viele neue Perspektiven

Werther (SKü). Es ist die bislang größte Operation im Herzen der Stadt, und manchem Wertheraner blutet dabei auch ein wenig das Herz. Denn mit ansehen zu müssen, wie das ehemalige Krankenhaus im Frühjahr dem Abrissbagger weicht, erweicht manchen, der noch für den Erhalt des alten Jacobistifts gekämpft hat. Doch der Abriss schafft auch Platz für eine neue Zukunft.

Nachdem sich der ev. Kirchengemeinde als Besitzer der Krankenhausimmobilie trotz langem Gebäudeleerstand keine sinnvolle Weiternutzung anbietet (auch kein Gesundheitszentrum), entschließt sie sich zum Abriss. Ein Teil des Geländes wird durch die Kreiswohnstättengenossenschaft (KWG) für betreutes Seniorenwohnen genutzt. Im Frühjahr beginnen die Baumaßnahmen für zunächst drei Wohnhäuser (mit je zwölf Wohnungen) und ein Gemeinschaftshaus, in dem auch der Pflegedienst der Diakonie untergebracht wird. Das Investitionsvolumen liegt bei 4,3 Mio. Euro.
Weil das betreute Wohnen so schnell so viel Zuspruch findet und eine lange Warteliste von interessierten Mietern besteht, entschließt sich die KWG auch zum Bau eines vierten Wohnhauses, mit dem im Frühjahr 2006 begonnen werden soll. Für Diskussionen sorgt, dass die Maurerarbeiten vor allem von polnischen Handwerkern verrichtet werden. Es gibt Kritik, aber das Verhalten des Bauunternehmers ist korrekt.
Die KWG-Baustelle ist nicht die einzige auf dem ehemaligen Krankenhausgelände. Das St. Jacobistift-Altenheim erweitert sich, um die meisten der bisherigen Doppel- in moderne Einzelzimmer zu verwandeln. Auch kommt ein neuer Aufenthaltsraum hinzu. Für die alten Bewohner und ihre Pfleger ist diese besondere Bausituation eine echte Herausforderung.
Viel diskutiert wird in der Politik über die Erschließung des Krankenhausgeländes. Dass die SPD es noch einmal für möglich hält, dass die CDU doch irgendwie eine Durchgangsstraße durchzubringen versucht, sorgt kurzfristig für einigen Wirbel. Tatsächlich gibt es keine Mehrheit für Durchgangsverkehr an Altenheim und Grundschule vorbei. Für die Einfamilienhaus-Grundstücke, die die Kirchengemeinde neben dem Altenheim anbietet, gibt es reichlich Bewerber. Bald werden auch diese attraktiven Plätze im Herzen von Werther bebaut sein.

Artikel vom 31.12.2005