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Defekter Sensor
löst Gasalarm aus

Keine Gefahr in Rahdener Gaststätte

Rahden (WB). Ein defekter Gas-Sensor war die Ursache für einen Gefahrguteinsatz des Löschzuges Rahden in einem Restaurant in der Langen Straße.

Es solle Gas austreten, so die Meldung der Leitstelle, die die Wehrleute am Mittwochabend um 23.15 Uhr erreichte. Aus diesem Grund wurde auch Alarm für die Gefahrgut-Experten des Löschzuges ausgelöst. Neben dem Tanklöschfahrzeug und dem Gerätewagen »Umweltschutz« rückten unter der Einsatzleitung des stellvertretenden Zugführers Carsten Kunter und Zugführer Walter Köster der Einsatzleitwagen und das Hilfeleistungslöschfahrzeug aus.
An der Einsatzstelle teilte der Wirt mit, dass eine Gaswarnanlage im Keller einen Alarm gegeben habe. In dem Keller befindet sich - neben dem Erdgasanschluss - Kohlendioxid (CO2) in Flaschen für die Zapfanlage der Gaststätte sowie Stickstoff in Flaschen für die Kühlaggregate.
Da der Sensor der Warnanlage nicht auf Erdgas reagiert, konnte eine Explosionsgefahr und somit eine Gefährdung der Gäste ausgeschlossen werden. Um einen Gasaustritt zu erkennen, ging ein Trupp mit Preßluft-Atemgeräten mit Messgeräten in den Keller vor. Zeitgleich wurde dieser massiv belüftet, um eventuelle Gase zu verdünnen. Mit der Prüftechnik des Gerätewagens-Umweltschutz konnte eine minimale Menge Kohlendioxid, knapp über der Nachweisgrenze, ermittelt werden. Diese Menge war jedoch zu gering, um die Warnanlage auszulösen. Daher wurde ein Defekt der Warnanlage vermutet.
Nachdem der Sensor massiv mit Frischluft gespült wurde, gab es immer noch Alarm, so dass der Defekt der Anlage bestätigt wurde. Der betreffende offenbar defekte Sensor wurde durch die Einsatzkräfte aus der Anlage entfernt und der Gasalarm blieb aus. Somit konnte nach etwa einer Stunde Entwarnung gegeben werden.
Da es sich bei den verwendeten Gasen nicht um explosive Stoffe handelte, bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Gäste oder die Umwelt. »Positiv anzumerken war , dass sich die Messtechnik des Gerätewagens Umweltschutz/Gefahrgut bewährt hat«, teilte die Feuerwehr mit. »Direkt vor Ort konnten Messungen durchgeführt werden, ohne lange auf weitere Einsatzkräfte mit diesem Sondergerät zu warten.«
Neben 22 Einsatzkräften mit vier Fahrzeugen war die Besatzung eines Streifenwagens und der Gasnotdienst der Nike (RWE) an der Einsatzstelle.
Bei diesem Einsatz wurde erstmalig das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug eingesetzt. Es zeigte sich, dass das Spektrum der Einsätze der Feuerwehr immer vielfältiger wird. »Die Brandbekämpfung wird seltener, die Kameraden werden häufiger mit besonderen Situationen konfrontiert, die vielfältiges Wissen voraussetzen«, so die Feuerwehr. Hierbei ist zum Beispiel die Beherrschung der Messgeräte zu sehen. Bei den an dieser Einsatzstelle vermuteten Stoffen handelte es sich zum Glück noch um relativ leicht zu beherrschende »08-15«-Gase.

Artikel vom 23.12.2005