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Leckeres zu
Weihnachten

Backen ist eine Leidenschaft

Wehe (kne). In der Küche von Inge Frormann duftet es nach Weihnachten. Im Ofen backen Mürbeteigkekse, auf dem Tisch liegen Nußplätzchen zum Auskühlen, daneben verlockt ein saftiger Topfkuchen zum Naschen.

Inge Frormanns Leidenschaft ist das Backen. Ganze Nachmittage verbringt sie voller Begeisterung mit dem Mischen von Zutaten, dem Rühren, Kneten, Ausrollen und Ausstechen. Nicht nur die Tätigkeit an sich macht ihr Spaß, sie findet es einfach toll, auch anderen mit ihren Backwerken eine Freude machen zu können. Viele Menschen versorgt sie regelmäßig mit ihren selbst gemachten Köstlichkeiten. Das ganze Jahr über backt sie Kekse, Plätzchen und Kuchen - doch am schönsten ist es natürlich zur Weihnachtszeit. Das Backen von Weihnachtskeksen sei für sie schon immer eine Selbstverständlichkeit gewesen und auch ein Stück Kindheitserinnerung, erzählt Inge Frormann. Zur Weihnachtszeit bei der Mutter in der Küche zu stehen und zu helfen, das war immer ein Erlebnis. Plätzchenbacken ist eine Gemeinschaftsarbeit, schon die ganz Kleinen können beim Ausstechen mithelfen und die fertigen Werke probieren.
Viele Rezepte, die Inge Frormann wie Schätze aufbewahrt, wurden über Generationen weitergereicht. Stolz ist sie darauf, dass eine ihrer nostalgischen Backanleitungen sogar in ein Kochbuch aufgenommen wurde. Auch der Mürbeteig ist nach einem alten Familienrezept gemacht; die Großmutter versüßte die Adventszeit bereits mit dieser Kekssorte. Die Teigmühle ist nicht weniger als 70 Jahre alt, schon die Mutter arbeitete damit. Viele Küchengeräte der Eltern befinden sich mittlerweile in ostwestfälischen Museen, berichtet Inge Frormann.
Zum gekonnten Backen gehören neben der sorgfältigen Auswahl der Zutaten viel Geduld und Geschick. »Man darf sich nicht ablenken lassen, man muss ganz bei den Keksen sein, sonst vergisst man sie leicht.« Wichtig sei auch, dass alle Zutaten die gleiche Temperatur haben und dass die richtige Form gewählt wird. »Da heisst es nur üben, üben, üben«, verrät sie. Dass sie viel über das Backen weiß und mit großer Leidenschaft und Freude bei der Sache ist, schmeckt man: Die Zutaten sind perfekt aufeinander abgestimmt, die Backtemperatur ist genau richtig gewählt, die einzelnen Zeitabläufe passen. Man merke schon, ob Plätzchen selbst gebacken sind, man könne »echte« Zutaten erkennen, erklärt die passionierte Hobbybäckerin: Sie experimentiert sehr gerne und ist ständig auf der Suche nach neuen Rezepten. Eine beachtliche Sammlung ist da schon entstanden. Unzählige Gebäcksorten hat sie ausprobiert, von Vanillekipferln über Makronen bis zu Lebkuchen. Sogar an einem Seminar zum Stollenbacken hat sie schon teilgenommen. Oft hat sie ungewöhnliche, aber praktische Ideen: So erfand sie den »Doppelkuchen«. In einer Topfkuchenform werden zwei Kuchenhälften gleichzeitig gebacken. Man muss nur die Teigsorten durch Alufolie voneinander trennen.
Inge Frormann liegt viel daran, Menschen Mut zu machen, für sich selbst und andere zu kochen und zu backen. Das muss nicht schwierig und aufwändig sein, es kann vielmehr eine Menge Spaß machen.

Artikel vom 23.12.2005