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Eine wahrlich schöne Bescherung!

Fabienne und Alissa Hellermann haben Heiligabend Geburtstag

Senne (oh). Eine Weihnachtsüberraschung - und das im Doppelpack - sind Fabienne und Alissa Hellermann aus Senne. Die Geburt der Zwillinge am Heiligabend war für die Eltern Sabine und Bernd Hellermann sowie Bruder Maurice eine wahrlich schöne Bescherung.

Dieser »himmlische« Beginn ihres Erdendaseins hat seit zwölf Jahre Folgen: Bei Familie Hellermann - neben dem großen Bruder Maurice (fast 14), Fabienne und Alissa gehört die jüngere Schwester Melina (9) noch dazu - wird seither der 24. Dezember doppelt und gleichzeitig auch zweigeteilt gefeiert.
Von morgens früh bis nachmittags ist Geburtstag. Dabei stehen ausschließlich die Zwillingsschwestern im Mittelpunkt. Dass Heiligabend ist, darauf weist zu diesem Zeitpunkt nur die verschlossene Weihnachtsstube hin. Um 15 Uhr ist allerdings Schluss mit lustig. Der zweite Teil des Tages fällt deutlich besinnlicher aus und beginnt mit einem Gottesdienst: Ab jetzt ist nur noch Heiligabend - genauso wie in anderen Familien auch. »Wir werden oft gefragt, ob das nicht schrecklich ist, an einem solchen Tag Geburtstag zu haben«, sagt Alissa, der eine Minute jüngere Zwilling. Aber weder sie noch Schwester Fabienne finden es schlimm oder vermissen etwas.
»Wir bekommen sogar zweimal am Tag Geschenke und haben es auch sonst besser. Das sagt jedenfalls unsere Mutter«, so die beiden Mädchen. »Denn anders als andere Kinder haben wir am Geburtstag nie Schule und können so in Ruhe mit den Geschenken spielen.«
In diesem Jahr haben die Zwillingsschwestern auch viele »Zwillingswünsche«: Beide möchten einen MP3-Player, CDs, ein Handy, einen Chemiebaukasten oder Sachen zum Anziehen. Und das, was morgens nicht auf dem Geburtstagstisch liegt, nehmen sie gerne abends als Weihnachtsgeschenke entgegen.
Von Sabine Hellermann erfordert das besondere Geburtsdatum ihrer beiden »Christkinder« allerdings eine gehörige Portion Organisationstalent. »Alles halb so schlimm«, wiegelt sie aber ab. Die ganze Familie kommt morgens zu einem Geburtstagsfrühstück zusammen. Weil das Weihnachtszimmer tabu ist, findet das in unserem Computerkeller statt.« Mit ihren Freunden feiern Fabienne und Alissa dann im Januar noch einmal nach - den Kindergeburtstag.
Dass ein solch himmlisches Geburtsdatum auch in anderer Hinsicht prägend ist, war bei der Eröffnung des diesjährigen Adventsmarktes in Senne zu erleben. Der niedliche Engel, der gemeinsam mit dem Nikolaus Stutenkerle und Mandarinen an die Senner Kinder verteilte, war - Fabienne.
Während Zwillingsschwester Alissa wenig Lust auf dieses Ehrenamt verspürte, schlüpfte Fabienne nach einigem Zögern in das Engelsgewand. Auch im nächsten Jahr würde sie gern wieder das Engelchen sein. »Aber ich bin dann sicher schon zu groß geworden und passe nicht mehr in das Kostüm«, meint Fabienne. Und fügt mit einem Blick auf ihre kleine Schwester hinzu: »Vielleicht passt es Melina dann schon.«

Artikel vom 24.12.2005