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Radweg muss bis Fiestel führen

404 Unterschriften an Bürgermeister Heinrich Vieker übergeben


Von Felix Quebbemann
Fiestel (WB). »Der Weg zur Bushaltestelle ist lebensgefährlich für die Kinder.« Wenn Regina Katenbrink über die Gestringer Straße Richtung Fiestel redet, ist sie sehr besorgt - Êsowohl um das Wohl der Kinder, als auch um das Wohl aller Fußgänger und Radfahrer. Denn der Radweg auf der L 766 in Richtung Fiestel hört ab der Erfmeyerstraße plötzlich auf und führt praktisch ins Nichts. Um den Zustand zu ändern, haben Bürger aus Fiestel, Pr. Oldendorf und Stemwede 404 Unterschriften gesammelt. Diese wurden mit dem Ziel, den Radweg bis in die Espelkamper Ortschaft weiterzubauen, gestern an Bürgermeister Heinrich Vieker übergeben.
Auch Fiestels Ortsvorsteher Klaus Heber war bei der Übergabe dabei. »Wir warten schon viele Jahre auf den Radweg«, so Heber. Vor zehn Jahren sei die L 766 erneuert worden. Im Zuge dessen wurde auch der Radweg schließlich angelegt. Doch leider nicht bis in die Ortschaft Fiestel hinein.
Heber machte auf die Gefahren aufmerksam. So müssten unter anderem Radfahrer sehr aufmerksam sein, wenn sich Autos gegenseitig überholen. »Ein älterer Anwohner aus dem Bereich Brandheide/Hötkendiek musste dies kürzlich selber erleben, als ein Fahrzeug ihn beim Vorbeifahren an der Pedale streifte.« Darüber hinaus würden sich ältere Anwohner schon gar nicht mehr trauen, die Gestringer Straße zu benutzen.
Hinzu komme, so Regina Katenbrink weiter, dass die Autos auf der Gestringer Straße weitaus schneller fahren würden, als die ohnehin schon erlaubten 100 Stundenkilometer.
Auf Antrag von Ortsvorsteher Heber sei die Fortführung des Radweges bis nach Fiestel zwar schon 2003 in die Radverkehrsplanung aufgenommen worden. »Allerdings ist bis heute nicht abzusehen, wann der Radweg gebaut wird«, erklärte Heber.
Bürgermeister Vieker sicherte den Überbringern der Unterschriften zu, sich für ihr Anliegen beim zuständigen Landesbetrieb Straßenbau NRW einzusetzen. Die Unterschriften seien vorteilhaft, um in Konkurrenz zu den anderen Kommunen etwas Druck für den Bau des Radweges zu machen. Denn auch Vieker weiß: »Das letzte Stück der Gestringer Straße ist für Radfahrer lebensgefährlich.« Allerdings betonte er auch, dass die Mittel des Landesbetriebes um 20 Prozent gekürzt worden seien. Da würden vor allem solche Argumente, wie die Aktion der Bürger aus Fiestel und Umgebung, hilfreich sein.
Die Beteiligten gaben sich auch nicht der Illusion hin, dass der Radweg »gleich morgen kommen wird«. Aber Klaus Heber betonte, dass es ja bereits hilfreich sei, auf dem Stück ohne Radweg eine Geschwindigkeitsbegrenzung aufzustellen, um für mehr Sicherheit bei Fußgängern und Radfahrern zu sorgen.

Artikel vom 22.12.2005