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SPD beantragt
geheime Wahl

Wegweisungskonzept diskutiert

Von Felix Quebbemann
Espelkamp (WB). Die junge Stadt im Grünen wird herausgeputzt. Im Stadtentwicklungsausschuss wurden nicht nur die Planungen für das Versorgungszentrum an der Breslauer Straße vorgestellt (die ESPELKAMPER ZEITUNG berichtete gestern).

Auch Hans-Jörg Schmidt, Geschäftsführer der Aufbaugemeinschaft, stellte die zukünftigen Vorhaben des Unternehmens den Ausschuss-Mitgliedern vor (wir berichteten ausführlich). So werden die 60er-Jahre-Bauten modernisiert. Im nächsten Jahr sollten demnach die Wohnungen unter anderem in der Kantstraße, Tilsiter Weg, Schweriner Straße und Stolper Weg saniert werden -Êinsgesamt 1200 Wohneinheiten. Die Vollmodernisierung ziehe allerdings eine Mietererhöhung von jetzt 4 Euro pro Quadratmeter auf 4,50 Euro pro Quadratmeter nach sich.
»Das ist die Kröte, die jeder zu schlucken hat«, so Schmidt. Allerdings zwinge die Aufbau niemanden zur Modernisierung. Diese Vorgehensweise habe sich während der vergangenen Mietversammlungen auch gut bewährt, so Schmidt.
Er erklärte weiter, dass diese und die weiteren Investitionen -Ê unter anderem Abriss und Neubauten in der Gabelhorst und am Brandenburger-Ring -Ê durch Verkauf von Beständen außerhalb Espelkamps finanziert werden müssten. Zudem würde auch Personal der Aufbaugemeinschaft abgebaut werden. Dies jedoch durch Stellen, die durch Ruhestand nicht mehr neu besetzt würden.
Auch am Projekt Versorgungszentrum ist die Aufbau beteiligt. Die Verhandlungen mit dem Investor liefen. »Die Rahmenbedingungen sind geklärt«, so Schmidt. Auch mit den Mietern an der Schweidnitzer Straße, wo ein Teil des Versorgungszentrums stehen wird, habe die Aufbau gesprochen. Einige Umzüge seien schon organisiert worden. Schmidt betonte, dass das Vertrauen der Mieter in die Aufbau sehr gut und wichtig sei. Die soziale Komponente sei für ihn dabei von großer Bedeutung.
Der Bau des Versorgungszentrums stellte für Siegfried Nötzel (SPD) ein »Aufbruchsignal für die Stadt« dar. Johannes Schlösser von den Grünen meldete jedoch Bedenken an. Er würde die Pläne mit Unbehagen sehen und befürchtet, dass die übrige Breslauer Straße durch ein solch großes Einkaufszentrum leiden würde.
In geheimer Wahl musste anschließend abgestimmt werden, welches Wegweisungskonzept für die Bürgerbeteiligung gewählt werden soll. Die SPD sprach sich für die neutrale Variante 1 aus, bei der nach Himmelsrichtungen ausgeschildert werden soll. Alle anderen Varianten würden ein großes Espelkamper Unternehmen zu sehr in den Mittelpunkt stellen, so der SPD-Fraktionsvorsitzender Reinhard Hülsmann. Er beantragte die geheime Wahl, da er verhindern wolle, dass irgendein Mitglied des Ausschusses unter Druck gerate.
Die CDU sprach sich nämlich für die Variante 2 aus, deren Beschilderung sich auf der Basis der jetzigen Bezeichnungen der Industriegebiete stützt. Jürgen Siebeneicher (CDU) gab jedoch zu, dass die Variante eins die übersichtlichste und einfachste Lösung für Espelkamp wäre. »Aber wir haben logisch und politisch zu denken«, betonte er. Letztlich wurde mit zehn Stimmen gegen fünf Stimmen in geheimer Abstimmung entschieden, dass mit der Variante 2 in die Bürgerbeteiligung gegangen wird.
Des Weiteren wurde über die Erstellung eines Radverkehrsnetzplanes für die Stadt Espelkamp gesprochen. Das Thema wurde auf Antrag der CDU in die Fraktionen zur weiteren Beratung gegeben.

Artikel vom 22.12.2005