21.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fraktionen üben sich in Harmonie

Größter Haushalt in der Geschichte der Gemeinde Verl einstimmig verabschiedet

Verl (köh). Geschlossenheit demonstrierten die Fraktionen im Verler Rat zum Jahresausklang: Einstimmig brachten sie den Haushalt für 2006 auf den Weg. In den Haushaltsreden der Fraktionsspitzen spiegelt sich der Schulterschluss deutlich wieder: Gemeinsam tragen alle Fraktionen die Investitionen für das neue Jahr.

Mit 16,7 Millionen Euro erreicht der Vermögenshaushalt Rekordhöhe. Vor allem Rathausbau (drei Millionen Euro), Zweifachsporthalle (1,8 Mio. Euro), Feuerwehrhaus (60 000 Euro Planung und drei Mio. Euro Verpflichtungsermächtigung für den Bau) sowie Sport und Schulen (eine Mio. Euro) sorgen dafür, dass der Haushaltsansatz von 2005 in Höhe von 5,8 Mio. Euro weit übertroffen wird. Unmut wurde im Rat wegen der gewaltigen Last der Kreisumlage in Höhe von 21,5 Mio. Euro laut. Mehr als die Hälfte aller Ausgaben des Verwaltungshaushalts fließt aufs Konto des Kreises. Die Ausgaben steigen vor allem deswegen auf 41,6 Mio. Euro.
Unterm Strich bescheinigten alle Fraktionen dem größten Haushalt in der Geschichte der Kommune Solidität und Sicherheit und freuten sich über die starke Finanzlage Verls. Die ermöglicht auch noch ein paar Sonderwünsche der Fraktionen: So wird es auf Antrag der CDU mehr Geld für die Ferienspiele im Droste-haus (3000 Euro), 20 000 Euro für die Planung von eigenen Räumlichkeiten für die Dorfgemeinschaft Sürenheide, 15 000 Euro mehr für die Freizeitanlage Posener Straße (jetzt insgesamt 60 000 Euro) und 100 000 Euro für die Schulwegsicherung geben. Außerdem steigt die Zuwendung für die Ratsfraktionen pro Mitglied und Monat von 16 auf 20 Euro.
Erfolgreich, aber mit leichten Abstrichen, passierten auch die Anträge der SPD die letzte Ratssitzung: Für die Wohnumfeldverbesserung in der Helfgerdsiedlung werden 10 000 Euro bereit gestellt und auch mehr Sicherheit auf den Radwegen im Dunkeln ist dem Rat zunächst 5000 Euro wert. Eine Ausstattung des Radwegs an der Sender Straße als Pilotprojekt mit Katzenaugen soll jedoch nicht kommen. »Damit hat man in Harsewinkel schon schlechte Erfahrungen gemacht«, erklärte Bürgermeister Paul Hermreck. Der Fachausschuss soll im kommenden Jahr über die richtige Lösung nachdenken. Keine Chance hatte die Idee eines Erholungspfades am Ölbach.
Der Verlierer des Wunschkonzertes war die FWG. Ihr Anliegen, die 2003 beschlossene zehnprozentige Kürzung der Gelder für die weiterführenden Schulen wieder aufzuheben, scheiterte an der Ablehnung der CDU. Die FDP war zwar wunschlos, aber nicht ganz glücklich: Peter-Georg Manuth kritisierte scharf die Entscheidung, für den Rathausbau einen Kredit in Höhe von fünf Mio. Euro aufzunehmen: »Ohne Not wird jeder Bürger mit einer Schuldenlast von 200 Euro belastet.«

Artikel vom 21.12.2005