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Dank für die spontane Bereitschaft zur Hilfe

Stromausfall: Lob für heimische Wehrmänner -ĂŠKreis Höxter profitiert von Einsatzerfahrung

Von Frank Spiegel
und Ingo Schmitz
Kreis Höxter (WB). Als im Münsterland der Strom ausfiel und 600 000 Menschen bei Eiseskälte im Dunkeln saßen, waren auch 68 Feuerwehrmänner aus dem Kreis Höxter vor Ort, um zu helfen. Kurz vor 19 Uhr kam der Hilferuf am 26. November, vier Stunden später verabschiedete Landrat Hubertus Backhaus die Hilfskräfte.

Am gestrigen Abend dankte er ihnen in einer Feierstunde offiziell für ihren Einsatz in dem Katastrophengebiet.
Unter der Leitung von Hauptbrandmeister Heinrich Muhr, Leiter der Kreisleitstelle in Brakel, waren die Brandschützer mit zehn Einsatzfahrzeugen und 18 Stromaggregaten vor allem im Raum Gescher unterwegs, um zu helfen. In der 17 000-Einwohner-Stadt waren mindestens 20 Prozent der Bevölkerung nicht mit Strom versorgt. Darunter waren auch zahlreiche Bauernhöfe. Unter anderem retteten die heimischen Feuerwehrmänner 65 000 Masthähnchen vor dem Kältetod, indem sie einen Bauernhof wieder mit Strom versorgten. 67 Hilfeleistungseinsätze bewältigten die Männer aus dem Kreis Höxter, die am 26. November um 23 Uhr ausrückten und am 29. November um 14 Uhr wieder wohlbehalten in Brakel an der Kreisleitstelle waren.
Landrat Hubertus Backhaus dankte den Einsatzkräften für ihre spontane Bereitschaft zu helfen und unterstrich die Bedeutung des Ehrenamtes für die Gesellschaft.
»Mehr als 100 Mann haben sich spontan gemeldet«, freute sich auch Kreisbrandmeister Johannes Kunstein über die große Einsatzbereitschaft der Wehrmänner aus dem Kreis Höxter. Auch Bezirksbrandmeister Reinhard Fehr ist glücklich, dass sich so viele Feuerwehrleute bereit erklärt haben zu helfen. »Zumal es ein Wochenende war. Man muss ja auch einmal an die Familien denken, die zuhause blieben und nicht wussten, wann der Mann, Freund oder Sohn heim kommt«, sagte er im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.
Gerhard Handermann, beim Kreis zuständig für die öffentliche Sicherheit, betonte, dass die betroffenen Bürger den Einsatzkräften große Dankbarkeit entgegengebracht hätten. Und letztendlich profitiere der Kreis Höxter nun von der Einsatzerfahrung.

Artikel vom 22.12.2005