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Probleme sind geblieben

Elisabeth Büngener: »Weihnachtsgeschichte ist aktueller denn je«

Von Monika Schönfeld
(Text und Fotos)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). »Wir sind gekommen« - das ist der Titel des Weihnachtsspiels, das Elisabeth Büngener mit Kindern an Heiligabend in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist ab 16.30 Uhr zeigen wird. Den Titel hat sie entliehen vom Motto des Weltjugendtages dieses Jahr in Köln.

»Wir sind gekommen, um eine Herberge zu finden. Wir sind gekommen, um euch eine wichtige Botschaft mitzuteilen. Wir sind gekommen, das Kind in der Krippe anzubeten.« Und schließlich: »Wir sind gekommen, um zu verkünden: Dieses Kind ist wahrhaftig Gottes Sohn.«
Das Weihnachtsspiel ist wie alle, die Elisabeth Büngener seit 1988 geschrieben hat, angelehnt an den Lukastext des Weihnachtsevangeliums. Es geht um Menschen, die damals gelebt haben können. »Lukas erzählt nichts von den Menschen, die damals in Bethlehem gelebt haben. Er erzählt nicht, was die Menschen dachten, wie sie handelten«, sagt Elisabeth Büngener. Sie war aber selbst schon in Israel, kennt die Wüste, die sich in den vergangenen 2000 Jahren kaum verändert hat. Ihre Geschichten zeigen, wie es damals in Bethlehem bei den Menschen gewesen sein könnte, wie sie sich verhalten haben, als sich so viele in die Steuerlisten eingetragen haben, was sie dachten, als sie Joseph und der hochschwangeren Maria begegnet sind.
Die Rollenspiele, sagt Elisabeth Büngener, können vordergründig als biblische Spiele für Kinder und Erwachsene verstanden werden. Die zweite Ebene, die Bedeutung der inhaltlichen Aussagen für uns heute, sei vor allem für die erwachsenen Zuhörer gedacht. Deutlich wird, dass die Probleme der Menschen damals die der Menschen heute sind. Sie sorgten sich um ihre Arbeit, hatten eine starke Sehnsucht nach Frieden. »Die Weihnachtsgeschichte ist aktueller denn je«, sagt Elisabeth Büngener. Das Kind in der Krippe bringt Licht in die Welt, Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe. »Die Welt hat sich in den vergangenen zwei Jahrtausenden sehr verändert, die Alltagsprobleme kaum. So bleibt die Frage nach dem Sinn des Lebens, nach dem Glauben und das Getragenwerden durch den Glauben im Alltag.«

Artikel vom 21.12.2005