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Fichte klingt
anders als Buche

Gesprächskonzert im Holzmuseum

Von Diana Niemann (Text und Foto)
Hiddenhausen (HK). Musikinstrumente werden zunächst nach der Art ihrer Tonerzeugung verschiedenen Gruppen zugeordnet. Spätere Einteilungskriterien sind Spielweise und Bau. Die Sonderausstellung »Vom Klang der Hölzer« im Holzhandwerksmuseum zeigt auf eindrucksvolle Weise einen Einblick in die historischen Holzinstrumente.

Das Gesprächskonzert am Sonntag befasste sich mit dem Thema »Schwingende Saiten auf hölzernen Körpern - gezupft«. Peter Ausländer aus Vlotho und sein Trio »Musica Curiosa« mit Ehefrau Tina von Behren-Ausländer und Brigitte Friebe spielten nicht nur Instrumentalstücke von Antonio Salieri, Johann Mattheson oder Joseph Haydn. Sie vermittelten den etwa 100 Gästen auch ein umfangreiches Wissen über die Liedentstehung und damals benutze Instrumente.
Sogar aus Mozarts Tagebuch verlas Ausländer einige Zeilen. »Das Wichtigste ist mir, den Gästen die verschiedene Instrumente näher zu bringen«, sagt er. Aus diesem Grund durfte auch später jeder selber musizieren. »Man muss begreifen, wie Fichte klingt und welchen Ton Buche macht«, erklärte Ausländer.
Peter Ausländer brachte mehr als 100 hölzerne Musikinstrumente und Klangerzeuger aus der ganzen Welt mit nach Hiddenhausen, darunter auch ein bespielbares Orgelmodell, historische Saiteninstrumente und Drehorgeln. Entstanden ist das ungewöhnliche Hobby beim Aufführen von historischen Tänzen aus dem 16. Jahrhundert. »Die richtigen Instrumente gehören zu den Tänzen dazu, und so suchte ich danach. Einige musste ich selber bauen, andere sind Geschenke oder Reisemitbringsel«, sagt Ausländer.
Inzwischen zählt seine Sammlung mehr als 400 Instrumente. Das ungewöhnliche Konzert mit »Musica Curiosa« war eine gelungene Mischung aus musikalischer Darbietung und Instrumentengeschichte.

Artikel vom 21.12.2005