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HipHop: In der
JVA wird gerappt

Drei Bands geben Konzert

Hövelhof (al). Sie machen ihrem Frust über ihre Situation, die Gesellschaft, aber auch den Ärger in der Freundschaft, Trennung und anderes mehr in Form von Musik Luft. Sie singen Hip Hop und Beat Box und gaben jetzt ein Konzert in der Justizvollzugsanstalt (JVA).

Sie - das sind 20 junge Menschen, die teilweise schon längere Zeit als Crew auf der Bühne stehen. Die Besonderheit an den Bands: Jeweils ein Bandmitglied sitzt in der JVA Staumühle ein. »Die Jugendlichen schreiben und produzieren hier ihre Musik. Wir wollten mit diesem Konzert den Jugendlichen die Möglichkeit geben, ihre Musik zu präsentieren«, erläutert der Sozialarbeiter im Anerkennungsjahr, Thomas Mertens, der gemeinsam mit Stefanie Meilfes die Konzertpremiere organisiert hat. »Mit der Gestaltung eines Nachmittags sollten die Musiker das Gefühl bekommen, etwas auf die Beine gestellt zu haben. Ein positives Erlebnis, dass sie sonst nur selten haben«, berichtet Thomas Mertens über die Hintergründe des ungewöhnlichen Konzertes. »Die Schwierigkeit bestand darin, dass für diesen Nachmittag zwanzig Jugendliche von Draußen angereist sind, um in der Sporthalle auf der Bühne zu stehen«, betont Stefanie Meilfes. Engagiert zeigten die Musiker auf der Bühne ihr Können, präsentierten ihre Flows (Flow beschreibt das Zusammenspiel von Musik- und Sprechrhythmus; die Worte sollen über den Rhythmus der Musik fließen) und wurden mit viel Beifall belohnt.

Artikel vom 22.12.2005