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Respekt vor der
HSV-Abwehr

GWD Minden erwartet heute Hamburg

Minden (Kru). Die drei noch ausstehenden Spiele der 1. Handball-Bundesliga im Jahr 2005 hat Richard Ratka zwar nicht aus den Augen verloren, dennoch gilt sein Augenmerk auch schon den spielfreien Wochen bis Anfang Februar. »Wir werden uns in dieser Phase intensiv auf die wichtigen Spiele der Rückrunde vorbereiten.«

Zunächst einmal will er seinen Jungs nach den drei Knüllern gegen den HSV Hamburg (heute, 19.30 Uhr, Kampa-Halle), am 2. Weihnachtstag in Magdeburg und zum Jahresschluss in Gummersbach 14 Tage trainingsfrei geben. »Es ist wichtig, dass die Mannschaft regeneriert. Allerdings bedeutet trainingsfrei nicht, dass sie gar nichts machen muss. Wir haben kein Hallentraining, dafür hat jeder aber einem festen Traininspla. Jeder weiß also, was zu tun ist, damit wir am 16. Januar gleich auf einem höheren Bereich wieder einsteigen können«, erklärt Ratka. Verzichten muss er einzig auf die EM-Teilnehmer Ognjen Backlovic und Snorri Gudjonsson. Eventuell rückt Malik Besirevic noch ins Aufgebot von Serbien-Montenegro. Der Rest des Mindener Kaders bleibt derweil in der Heimat.
Bis zur EM-Pause stehen allerdings noch einige stressige Tage bevor. Die beginnen heute mit der Hausaufgabe gegen den HSV Hamburg. Verzichten muss der GWD-Coach dabei auf jeden Fall auf Jan-Fiete Buschmann nach dessen Bänderriss im Gastspiel in Nordhorn. Erste Gehversuche dürfte Arne Niemeyer wagen, der am Montag wieder ins Mannschaftstraining einstieg. »Wir müssen allerdings abwarten, wie er die Belastung weggesteckt hat«, setzt Ratka noch ein kleines Fragezeichen hinter seinen Kapitän. Zudem verweist er darauf, dass auch die beiden Langzeitverletzten Ognjen Backovic und Stephan Just, die kürzlich ins Team zurückkehrten, zumindest konditionell noch nicht wieder in Topform sind.
Größtes Manko dürfte derzeit die Besetzung der Abwehr sein. Ursprünglich spielten die »Grün-Weißen« mit Backovic/Niemeyer im Mittelblock, dann mit Niemeyer/Buschmann, schließlich mit Buschmann/Kouzelev und zuletzt mit Backovic/Buschmann. Vielleicht ist Niemeyer ja wieder soweit genesen, dass er den Part im Deckungszentrum neben Backovic einnehmen kann. Ansonsten wäre Ratka möglicherweise dazu gezwungen, auf eine 5:1-Variante auszuweichen. Trotz der personellen Fragezeichen ist es aber nicht so sehr die Defensive, über die er nachdenkt, denn vielmehr der Angriff. Schließlich besitzt Hamburg eine erstklassige 3:2:1-Deckung, in der »Toto« Jansen die Position des Indianers nach der Verletzung von Bertrand Gille sehr gut ausfüllt. »Mit Hens, Lavrov, Gille, Knorr, Rastner, Stojanovic, Pungartnik, Lijewski und Jansen verfügt der HSV über eine Besetzung, mit der man auch in der Spitze mitmischen könnte. Die müssen wir in unsere Deckung zum Stehen bringen. Noch wichtiger ist aber, dass wir vorn konzentriert abschließen. Es würde uns gut tun, wenn wir gewinnen würden. Dann wären wir in dem Feld an Teams, in das wir wollen. Verlieren wir, könnten wir aber womöglich auf einem Abstiegsplatz überwintern.«

Artikel vom 21.12.2005