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SWK schreibt
eine schwarze Null

GmbH will weitere Aufgaben übernehmen

Von Ralf Meistes
Herford (HK). Sie sind die Heinzelmänner der Stadt. Sie pflegen die Grünflächen, säubern die Straßen, räumen den Müll weg, bessern die Fahrbahnen aus und versuchen dabei den Bürger so wenig in seinen täglichen Abläufen zu stören, wie es eben möglich ist. Seit vier Jahren gehören die 132 Mitarbeiter der Servicegesellschaft für Wirtschaft und Kommunen (SWK) einer GmbH an. Erstmals seit der Gründung im Dezember 2001 schreibt das Unternehmen, das zu 51 Prozent der Stadt gehört, in der Abschlussrechnung eine schwarze Null.

»Es war eine weitsichtige Entscheidung, den Bauhof zu privatisieren«, zieht SWK-Geschäftsführer Wolfgang Rullkötter eine positive Bilanz.
Die SWK habe sich am Markt etabliert. Dabei sei die Startphase alles andere als einfach gewesen. Das Jahr 2002 schloss man mit Verlusten in Höhe von 2,2 Mio. Euro ab, davon trug die Firma SULO knapp die Hälfte. Der Entsorger kaufte sich für 1,3 Mio. Mark in die SWK ein und hält 49 Prozent der Anteile. »SULO hat viel Know-how in die Gesellschaft eingebracht. Wir haben in den vergangenen drei Jahren bei gleicher Leistung die Kosten erheblich reduzieren können«, erklärt Rullkötter. Die SWK ist zuständig für Straßenunterhaltung, Abfallbeseitigung, Straßenreinigung inklusive Winterdienst, Grünflächen, Gewässer, Friedhöfe und Sportplätze. Außerdem unterhält sie eine eigene Kfz-Werkstatt für die städtischen Fahrzeuge.
Ein intensives Controlling und viele Einzelmaßnahmen hätten dazu beigetragen, dass die SWK heute effektiver arbeitet. Rullkötter nennt Beispiele: »Früher fuhren auf einem Müllwagen zwei Lader mit, also zwei Mitarbeiter, die die Mülltonnen eingesammelt haben. Heute macht das eine Person. Außerdem werden die Lader auch als Müllwagenfahrer ausgebildet, so dass sich während einer Fahrt Lader und Fahrer abwechseln können.«
Rullkötter kann eine Vielzahl solcher Beispiele nennen. Durch die größere Effizienz konnte der Personalbestand in den vergangenen vier Jahren von 148 auf 132 Mitarbeiter zurückgefahren werden.
»Wir müssen aber einen Stamm von etwa 130 Mitarbeitern halten, um die Aufgaben erfüllen zu können«, sieht der SWK-Geschäftsführer in diesem Bereich kein Einsparpotenzial mehr.
Zumal die Herforder gerne auch Aufgaben anderer Gemeinden übernehmen würden. »In der Stadt Bielefeld leistet man sich bei 330 000 Einwohnern drei Bauhöfe. Im Kreis Herford gibt es bei 230 000 Einwohnern insgesamt 13 Bauhöfe. Hier können der Kreis und die Kommunen sicher noch besser zusammenarbeiten«, sagt Rullkötter.
Schon heute nutze man Synergien. So übernimmt der Winterdienst des Landesbetriebes Straßen NRW (Straßenmeisterei Löhne) einige Bereiche, für die eigentlich die Stadt zuständig wäre und umgekehrt.
»Doch sowohl bei den Dienstleistungen als auch bei der technischen Ausrüstung können durch Bündelung Einsparungen erzielt werden«, ist sich der SWK-Geschäftsführer sicher.
Dabei sieht Rullkötter die SWK nicht nur als Auftragnehmer: »Wir können uns auch vorstellen, Arbeitsleistungen aus anderen Bauhöfen einzukaufen, wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist.« Eine engere Zusammenarbeit und die Nutzung von Synergien müsse allerdings politisch entschieden werden. »Und da gibt es in den Kommunen zum Teil noch große Bedenken«, weiß der SWK-Geschäftsführer.

Artikel vom 23.12.2005