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HSG: Viele Punkte auch ohne Peter

Handball-Hinrunden-Rückblick: Kriselnder TVV blieb hinter den Erwartungen zurück

Gütersloh/Verl (cas). Nur zwei Plätze und ein Pünktchen trennen den TV Verl und die HSG Gütersloh in der Tabelle, nachdem das heimische Duo als einzige Mannschaften die Verbandsliga-Hinrunde schon abgeschlossen hat. Während die Gütersloher sich unter schwersten Bedingungen Platz sieben erkämpften, können die Verler mit ihrem Abschneiden gar nicht zufrieden sein. Nachfolgend Tops & Flops aus dem ersten Durchgang.

Der Blitzabgang: Quasi von heute auf morgen machte sich Peter Gerfen aus den Staub - allerdings ein Abschied ohne Groll. Die HSG zeigte vollstes Verständnis für das Angebot des Regionalligisten VfL Hameln, das auch eine berufliche Perspektive für Gerfen beinhaltet. Allen Unkenrufen zum Trotz punkteten die »Gelben« auch ohne ihren abtrünnigen Star fleißig. Und das war keine Überraschung für Spielertrainer Oliver Schöpff. Mit einer Einschränkung aber für jedes Spiel: »Nur als geschlossene Mannschaft können wir Peters Fortgang auffangen.«
Die Blitzentlassung: Nach der bösen Heimpleite gegen den Abstiegskandidaten SG Ahlen II trennte sich der TV Verl von seinem »Co« Manfred Meereis. »Unser Trainer-Modell ist gescheitert«, musste Abteilungsleiter Andreas Guntermann einräumen. Jetzt hat Jens Freier allein das Sagen und nach dem Ausscheiden aus dem Titelrennen noch ein Ziel: »Wir wollen die Saison mindestens als Fünfter beenden.«
Die Blitzkündigung: Sofort nach der Niederlage gegen den TSV Hahlen teilte der damals sehr erboste Hauptsponsor Mario Mekus mit, dass er sein Engagement bei den Herren nach Saisonende nicht mehr fortsetzen werde. Noch im Sommer hatte der Unternehmer verkündet, den TVV »bis vor der Tore der Bundesliga« führen zu wollen. »Das bleibt auch weiterhin unser Bestreben«, versichert Teammanager Jochen Kreft.
Der Blitzaufstieg: Schon nach wenigen Wochen meldete sich Neuzugang Marcel Müller beim TVV wieder ab - er hätte sich mehr Spielanteile gewünscht. Marcel hat sich sogar sportlich verbessert, wirft jetzt für den Oberligisten TSG Altenhagen-Heepen.
Das Blitzcomeback: Eigentlich hatte Dirk Plexnis mit dem Leistungssport schon abgeschlossen - bis die HSG ihn rief. Mitten in der Saison galoppierte »Schimmel« in den Gütersloher Stall. Der Ex-Verler feierte denn auch einen Supereinstand. »Ich bin wieder richtig geil auf Handball«, wiehert »Schimmel« fröhlich. »Dirk ist auch als Stimmungskanone und Mannschafts-Motivator sehr wertvoll für uns«, ergänzt HSG-Sprecher Stefan Herzog.
Der Blitzantrag: Weil Rene Bulwien am Wochenende des HSG-Auswärtsspiels in Oberaden seiner Freundin etwas ganz Wichtiges mitteilen wollte, gab ihm Oliver Schöpff ausnahmsweise frei. Der Anlass: Rene machte seinem Schatz an dessen Geburtstag einen Hochzeitsantrag. Längst gehört »Ballermann« Bulwien zu den Stützen des Teams, ist in die Fußstapfen von Ex-Torjäger Peter Gerfen getreten.
Der Blitztransfer: Seit November trägt Georgis Triantafillou das Trikot des TV Verl. Der ehemalige griechische Nationaltorhüter hat indes einen schweren Stand gegen seinen Konkurrenten und früheren Augustdorfer Mannschaftskollegen: Norman Kern ist im Moment die unumstrittene Nummer eins. Triantafillou kümmert sich auch intensiv um die Homepage der Handballabteilung.
Die WB-Blitzprognose: HSG schafft locker den Klassenerhalt, der TV Verl kommt trotz Personalsorgen noch unter die ersten Fünf.

Artikel vom 21.12.2005