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Cliquenarbeit
ist auf einem
guten Weg

»Kerl« hat sich durchgesetzt

Von Judith Frerick
Harsewinkel (WB). Über russische Sprachkenntnisse sollte er verfügen, und es sollte ein »Kerl« sein. So sieht für die Politik die Idealbesetzung für die Cliquenarbeit mit jungen Aussiedlern aus. »Wir haben nun einen geeigneten Bewerber gefunden«, freute sich der evangelische Pfarrer Martin Liebschwager gestern im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.

Wer das sein wird, das behielt der Pfarrer allerdings gestern noch für sich. »Heute Abend wird das Presbyterium über diese Personalie zu entscheiden haben«, wollte Liebschwager dem zwölfköpfigen Gremium nicht vorgreifen. Denn von dieser Entscheidung hängt es ab, ob die männliche Person, so viel verriet der Geistliche dann doch, auch die geeignete Person für diesen Job ist. Hintergrund: Die evangelische Kirchengemeinde suchte als Träger der Cliquenarbeit einen Sozialarbeiter, einen Sozialpädagogen, einen Diakon oder einen Studenten der Sozialpädagogik für die Sozialarbeit mit russlanddeutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Den Aussiedlern soll so in Sachen Integration unter die Arme gegriffen werden.
Für den Träger wünschenswert: Der Bewerber sollte die Lebensbedingungen und Lebensformen sowie die religiöse Ausrichtung russlanddeutscher Migranten kennen. Schließlich verzeichnet die Stadt Harsewinkel seit dem Ende der 80er Jahre einen steten Zuzug russlanddeutscher Aussiedler. Der hohe Anteil junger Menschen erfordert eine besondere Zuwendung und Betreuung, so die Auffassung der evangelischen Kirchengemeinde, der Stadtverwaltung und der Politik.
Wöchentlich dreizehn Stunden soll der Sozialarbeiter in Harsewinkel, Greffen und Marienfeld die entsprechenden Cliquen aufsuchen, um ihnen unter anderem bei privaten und beruflichen Schwierigkeiten zur Seite zu stehen oder um spezielle offene Angebote zu entwickeln. Befristet ist die Stelle, die nun ganz offensichtlich besetzt ist, bis zum 31. Dezember 2006.
Insgesamt acht Bewerbungen landeten im Laufe der letzten Tage im Briefkasten der evangelischen Kirchengemeinde (wir berichteten). »In der vergangenen Woche haben wir die letzten Vorstellungsgespräche geführt«, so Pfarrer Liebschwager, der bei seiner Wahl auf den »Kerl« von Pfarrer Markus Pape, der Mitarbeitervertretung der evangelischen Kirchengemeinde, Markus Kasper vom Jugendhaus »Die Villa« und Christine Jäcksch von der Regionalstelle West unterstützt wird.

Artikel vom 21.12.2005