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Tränen zum Abschied

»Takt und Töne«: Chorleiterin Ruth Wohlhüter nimmt Hut

Harsewinkel (GG). Abschiedstränen und Festfreude - das lag jetzt während des ersten Adventskonzerts des gemischten Chors »Takt und Töne« in der Martin-Luther-Kirche in Harsewinkel ganz dicht beieinander.

Fast eine Stunde lang intonierten 29 der insgesamt 35 Sänger die schönsten Weihnachtslieder. Die 200 Besucher waren sichtlich berührt und gerührt. Die Musikfreunde belohnten das Engagement des Chors mit donnerndem Applaus. Allerdings lag auch etwas Wehmut im Kirchenraum. Hintergrund: Die Chorleiterin Ruth Wohlhüter nahm ihren Hut und verabschiedete sich von ihren Sängern und dem Publikum. Für sie war dieser Auftritt mit ihren »Tönen« der letzte.
»Ich habe im Oktober 1999 den Chor gegründet, doch nun wird das einfach alles zu viel für mich - die vielen Termine und Verpflichtungen, das schränkt schon ein. Schließlich habe ich in der Zwischenzeit zwei Kinder bekommen. Dazu kommt meine Arbeit als Musiktherapeutin in einer Bielefelder Klinik«, erklärte Ruth Wohlhüter, der dieser Abschied trotz dieser nachvollziehbaren Gründe wahrlich nicht leicht fiel.
Was ihre Nachfolge als Dirigentin angeht, soÊ stehen bisher allerdings noch keine konkretenÊNamen im Raum. Das wurde am Rande des Konzerts bekannt. Somit ist der Chor »Takt und Töne« weiterhin auf der Suche nach einer neuen Leitung.
Dass Ruth Wohlhüter den Chor zu guten Erfolgen geführt hat, zeigte sich unter anderem an der Qualität des letzten Auftritts.Ê Nachdem die Chorgemeinschaft singend mit einem Lichtlein in der Hand in den Altarraum eingezogen war, überzeugten die Sänger mit bekannten Liedern wie »Leise rieselt der Schnee«, »Tochter Zion«, »In stiller Nacht«, »Monday, Monday«, »Strangers in the night« und »Maria durch ein' Dornwald ging«. Wieder einmal mehr stellten »Takt und Töne« ihre Professionalität und Harmonie unter Beweis. Kein Wunder also, dass die Besucher am Ende des Konzerts nicht mit Applaus sparten. Und ein paar Tränen konnte so manch einer zum Abschied von Ruth Wohlhüter auch nicht verdrücken.

Artikel vom 21.12.2005