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Weihnachtslieder und barocke Trompetensoli

Tilman Richter schafft als Jungdirigent des Gymnasial-Posaunenchors große Unisoni


Gütersloh (joz). Der Gymnasial-Posaunenchor hatte unter Mitwirkung der Kantorei des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums zum diesjährigen Weihnachtskonzert in die Martin-Luther-Kirche eingeladen. Das Publikum der voll besetzten Kirche wurde mit Weihnachtsliedern, Instrumentalchorälen wie auch musikalischen Leckerbissen aus dem Barock für Orgel und Solo-Trompete beglückt.
Der Bläsersatz der Weihnachtshymne von Felix Mendelssohn Bartholdy gab das Thema des Abends schon vor, wobei die von Thomas Rimpel dirigierte Kantorei mit ihren reinen, jugendlichen Stimmen im gleichnamigen Chorsatz desselben Komponisten ebenfalls zum Einsatz kam. Es folgte »The great God of heaven« von Alan Ridout. Der nur 17-jährige ESG-Schüler Tilman Richter als Leiter des seit 1871 bestehenden Posaunenchores fiel schon im Choralvorspiel und auch in den beiden folgenden Choralsätzen aus »Macht hoch die Tür« von Siegfried Fritz durch seinen höchst sensiblen wie auch außerordentlich exakten Dirigierstil auf.
Der einträchtige Klang heller Trompeten, Boden gebender Tuben, warm klingender Hörner und schmetternder Posaunen bestätigte sich in den folgenden Choralsätzen von J. Crüger, Burghard Schloemann und Michael Praetorius für Chor a cappella und weitere Choräle für Posaunenchor von F. Gottschick wie Walter Rein leiteten in die »Edvard-Grieg-Suite« über. »Tochter Zion, freue dich« von H. G. Pflüger bildete einen musikalischen Höhepunkt, da alle Bläser einschließlich der Orgel mit der Kantorei und der gesamten Konzertgemeinde von Tilman Richter angeleitet ein Unisono bildeten. Nach der »Händel-Suite« folgte der zweite konzertante Höhepunkt mit der Suite D-Dur für Trompete und Orgel von Georg Friedrich Händel. Der Solo-Trompeter Jan-Christopher Knufinke berührte mit seinem goldenen Trompetenklang nicht nur das gesamte Kirchengewölbe, sondern auch das anspruchsvolle musikalische Gehör in der strahlenden Ouvertüre wie dem reinen Allegro, in der vom Licht kündenden Air wie der gebärenden Bourée und dem verwirklichenden Marsch. Der begeisterte Applaus inspirierte Tilman Richter »Tochter Zion, freue dich« nochmals zur vollen Entfaltung zu bringen.

Artikel vom 20.12.2005