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Tsunami-Tote identifiziert

NRW-Innenminister Wolf zeichnet Jürgen Burzlaff aus


Herford/Düsseldorf (HK/pjs). Jürgen Burzlaff gehört zu den 30 Polizeibeamten und Wissenschaftlern, denen NRW-Innenminister Dr. Ingo Wolf (FDP) gestern für ihren Einsatz nach der Flutkatastrophe in Südostasien dankte. Im Foyer der Düsseldorfer Staatskanzlei wurde der Erste Kriminalhauptkommissar und Leiter des Kommissariats »Zentrale Kriminalitätsbekämpfung« der Kreispolizeibehörde Herford gestern mit einer Urkunde geehrt. Der 52-Jährige Beamte aus Rödinghausen hatte sich freiwillig für den Einsatz in Thailand gemeldet und dort die Identifizierungskommission des Bundeskriminalamtes unterstützt. Wie andere Helfer aus vielen Nationen stand Burzlaff vor der schwierigen Aufgabe, die Leichen der bei der Tsunami-Katastrophe ums Leben gekommenen Opfer zu identifizieren. Vier Wochen arbeitete er mit hohem persönlichem Engagement in einem 25-köpfigen Team, dem es gelang, vielen der unbekannten Toten auf der Halbinsel Phuket einen Namen zu geben.
Im einstigen Urlauberparadies untersuchte Burzlaff gemeinsam mit seinen Kollegen so genannte Asservate, also persönliche Gegenstände der Toten wie Schmuck, Fotos und Papiere. Diese wurden in einer Datenbank erfasst, um so Hinweise auf Vermisste zu sammeln und betroffenen Familien schließlich letzte Gewissheit geben zu können. »Ich bin stolz, dass so viele Polizisten aus NRW geholfen und die Strapazen eines solchen Einsatzes auf sich genommen haben«, unterstrich Innenminister Wolf: »Dass die Hinterbliebenen angemessen Abschied nehmen konnten, haben sie mit ihrer engagierten Arbeit ermöglicht.« Von ursprünglich 698 in der Katastrophenregion vermissten Menschen aus Nordrhein-Westfalen werden heute noch fünf Menschen vermisst. Die Helfer identifizierten 537 deutsche Todesopfer. Davon stammen 80 Menschen aus NRW.

Artikel vom 20.12.2005