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Klangvolles Kulturherbst-Finale

St. Dionysiuschor und Kantorei sangen das Weihnachtsoratorium gemeinsam

Von Marie Küter
Enger (EA). Vor 21 Jahren hat Christoph Ogawa-Müller erstmals das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach dirigiert. Jetzt stand es wieder auf dem Programm und war das Finale der Veranstaltungsreihe Kulturherbst Enger 2005. Es spielte das Orchester »Le Nuove Musiche«.

Unter der Leitung von Christoph Ogawa-Müller waren die ersten drei Teile des Weihnachtsoratoriums zu hören. Der Chor setzte sich aus dem Projektchor der Kantorei der Stiftskirche Enger und dem katholischen Kirchenchor St. Dionysius Enger zusammen. Bei vier Chorälen bekamen die Sänger Unterstützung vom Oberstufenchor des Widukind-Gymnasiums Enger. Als Solisten traten Rosemary Melville-Hansen (Sopran), Paul Gerhardt Adams (Altus), Wilfried Jochens (Tenor) und Hugo Olivera (Bass) auf.
Eine Viertelstunde vor Beginn des Konzerts bildeten die Zuhörer bereits eine lange Schlange vor der Kirche. Als auch der letzte der gut 400 Besucher seinen Platz eingenommen hatte, konnte das Konzert beginnen, die Weihnachtsgeschichte wurde lebendig. Fast zwei Stunden lang wagten die Zuhörer kaum zu atmen. Gemeinsam mit dem Chor, dem Orchester und den Solisten erlebten sie die biblische Geschichte.
Christoph Ogawa-Müller hatte sich intensiv mit der Tonsymbolik, der Theologie, aber auch mit möglichen Interpretationen des Werkes auseinandergesetzt. Durch seine Bewegungen, Gestik und Mimik habe er versucht, Bachs Stück zu durchdringen und dessen Gesamtarchitektur lebendig werden zu lassen, so Ogawa-Müller. Es war ihm ohne Zweifel gelungen, denn das Publikum war begeistert, der Applaus wollte kein Ende nehmen.
»Über diese positive Publikumsresonanz freue ich mich besonders«, sagte der Kantor. Ein derart mitreißendes Konzert voller Spannung und schöner Musik müsse natürlich lange vorbereitet werden. Die ersten Proben fanden schon vor etwa einem Jahr statt. »Es ist ein schönes Gefühl, so etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen«, berichtete Ana Schewe aus dem Chor begeistert. »Natürlich gab es während der Vorbereitungen auch Hochs und Tiefs, aber am Ende hat alles super geklappt. Der Chor hat sich gut zusammengefügt.«
Am Schluss gab es lobende Worte von Bürgermeister Klaus Rieke. Dieser dankte Ogawa-Müller im Namen der Stadt Enger für seine Mühen und betonte, die Stadt werde auch in Zukunft derartige Projekte unterstützen.

Artikel vom 21.12.2005