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Strom fällt aus
und nichts passiert

Von kleinen und großen Ereignissen


Wer hätte Anfang des Jahres ernsthaft daran geglaubt, dass Deutschland elf Monate später von einer Kanzlerin regiert wird, dass Schwarz und Rot in Berlin an einem Regierungstisch sitzen? Wohl kaum jemand. Aber wer hätte ernsthaft auch geglaubt, dass die Rahdener im November mehrere Stunden im Dunkeln sitzen? Doch auch der Stromausfall bei heftigem Schneetreiben bringt nur den ersten Abend des Weihnachtsmarktes ins Wanken. Die Rahdener nehmen es eher gelassen und was soll«s: Es ist ja auch nichts passiert.
Überraschungen gab es allerdings in Rahden. Die spiegelten sich zwar nicht in den Wahlergebnissen wider, aber der Kauf des Bahnhofs und die Versteigerung des ehemaligen Baronias-Komplexes - damit konnte niemand rechnen. Vieles lief aber in den gewohnten Bahnen. Angesichts leerer Kassen musste die Stadt Prioritäten setzen. Das tat sie mit der Einführung der Ganztagsgrundschule, die sich schon jetzt bewährt hat. Bei der Unterstützung von Vereinen musste man sich eher zurückhalten. Daher kommt der Stiftung »Standort hier« der Stadtsparkasse eine immer größere Bedeutung zu. Denn aus diesem Topf wird sinnvoll gefördert. Insgesamt spendete die Stiftung mehr 57 000 Euro im vergangenen Jahr. Erfreulicherweise gibt es dank der Hartnäckigkeit und dem Engagement des Stadtsportverbandsvorsitzenden Hans-Joachim Straßburg im nächsten Jahr wieder eine Sportlerehrung. Das haben die Aktiven auch verdient.
Der Kulturverein »KUL-TÜR« bot keine Überraschung: Denn das Programm war wie gewohnt auch 2005 sehr gut und bewegte sich auf hohem Niveau. Dafür gab es verdientermaßen eine Hälfte des Förderpreises für ehrenamtliches Engagement. Stadtfest, Trödelmarkt, Automesse mit Frühlingsfest, »Rahden kocht über« und Weihnachtsmarkt lockten Jung und Alt aus Nah und Fern nach Rahden, genauso wie der Pr. Ströher Markt. Das Schulsystem funktioniert. Das Gymnasium feierte mit Festveranstaltungen zehnten Geburtstag und zum zweiten Mal Abitur.
Die Rahdener Traditionsfirma Kolbus erfreut und überrascht zum Jahresende mit einem Produktionsrekord.
Keine Überraschung ist, dass er noch immer nicht fährt. Denn auch 2005 ist ein Ausflug zum Weihnachtsmarkt in Bremen vom Bahnhof Rahden mit dem Zug nicht in Sicht. Elke Bösch

Artikel vom 31.12.2005