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Besinnliche Musik mit
romantischem Glanz

Konzert des KulturTreffs in der Friedenskirche

Senne (gal). Ganz im Zeichen vorweihnachtlicher Erwartung stand das Konzert des KulturTreffs am vierten Advent, zu dem sich an die 90 Zuhörer unter der Krippe in der Friedenskirche in Senne eingefunden hatten.

Die Ausführenden, Kerstin Harms (Mezzosopran), Liselotte Rosenberg (Cello), Hannelore Fink (Klavier, Orgel) und Annemarie Pollmann (Lesungen), gaben unter dem Thema »Weihnachtsmusik« einen eindrucksvollen Einblick in ihr musikalisches Können.
Im kleinen geistlichen Konzert für Singstimme und Orgel von Alessandro Grandi bewährte sich die helle Mezzosopranstimme von Kerstin Harms im melismenreichen Gesangsstil der Monteverdischule, während in den drei Liedern aus dem Schemellischen Gesangbuch von Johann Seastian Bach eine klare Tonsprache dominierte, die sich nicht in den Vordergrund drängt.
Dagegen konnte Kerstin Harms den Weihnachtsliedern von Peter Cornelius (1824-1874), »Die Hirten« und »Die Könige«, den nötigen romantischen Glanz vermitteln, der das Hören zu einem beseelenden Erlebnis machte. Hannelore Fink an Orgel und Klavier war in ihrem dezenten, routinierten Spiel eine dienende, aber adäquate Begleiterin.
In der Choralbearbeitung »Nun komm der Heiden Heiland« mit einem reich verzierten Cantus über einem ruhig schreitenden Bassfundament zeigte Hannelore Fink ihre Orgelkompetenz. Im Hauptwerk des Abends, den zwölf Variationen von Ludwig van Beethoven über ein Thema von Georg Friedrich Händel (Tochter Zion) für Klavier und Cello war das pianistische Können gefordert. In der mit Schwierigkeiten gespickten Variationenfolge bleibt dem Cello - mit wenigen Ausnahmen, in denen Virtuosität gefordert war - nur eine Mitspielfunktion, die aber von Liselotte Rosenberg mit schönem, runden Ton überzeugend gemeistert wurde.
Alle drei Künstlerinnen vereinigten sich im etwas eigenartig alleinstehenden Opus 91 »Geistliches Wiegenlied« von Johannes Brahms für Alt, Cello und Klavier, in dem das »Josef, lieber Josef mein« beziehungsvoll (erinnernd an den Geiger Joseph Joachim) hineinklingt. Somit wurde es zu einem der schönsten Wiegenlieder, dessen differenzierte Ausführung durch die Mitwirkenden beeindruckte.
Zur Auflockerung las Annemarie Pollmann den aus dem Jahre 1897 stammenden, bekannten Brief eines »New York-Times«-Redakteurs an ein achtjähriges Mädchen vor. In dem erklärt er, weshalb es einen Weihnachtsmann gibt.
Das Publikum dankte mit starkem Beifall und Pfarrer Berthold Schneider mit Blumen für alle Mitwirkenden.

Artikel vom 21.12.2005