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»Runder Tisch«
zum Bürener
Einzelhandel

Weitere Schonfrist für die City?

Von Heinz-Peter Manuel
Büren (WV). Braucht die Bürener Innenstadt noch immer einen Schonraum durch die Aufrechterhaltung der Einzelhandelssperre für das Gewerbegebiet Fürstenberger Straße? Vor dieser Frage stand der Rat der Stadt Büren in seiner jüngsten Sitzung. Eine verbindliche Antwort gab es zunächst nicht. Erst soll ein »Runder Tisch« sich dieser Problematik annehmen.

Ein Blick zurück: Vor zwei Jahren hatte der Rat die Einzelhandelssperre, die an der Fürstenberger Straße unter anderem die Zulassung großer Lebensmittelmärkte verhindert, nach intensiver Diskussion und einer Bürgerversammlung in der Stadthalle verlängert. Damit wollte man den Geschäftsleuten in den Innenstadt die Gelegenheit geben, sich neu zu formieren. Unter anderem sollte die Neugestaltung des Marktplatzes abgewartet werden. Nach Ablauf der zwei Jahre sollte das Thema erneut auf den Tisch.
Jetzt liegt ein Antrag der Anlieger der Fürstenberger Straße vor. Darin heißt es: »Wir sind nach wie vor der Meinung, dass es für die Weiterentwicklung Bürens als attraktiven Handelsstandort immer schwieriger wird, wenn einseitig das Augenmerk auf der Innenstadt liegt und alle anderen Betrebungen, Handlesstandort im Restgebiet zu entwickeln, untersagt werden.«
Diese Denkweise zeuge von wenig Weitsicht. Man wisse, dass die wirtschaftliche Lage für viele Handelsunternehmen und Branchen schwierig sei. Weil jede Stadt in unterschiedlichen Situationen stecke, gebe es kaum vergleichbare Daten und Fakten. Jeder müsse für sich allein entscheiden, wie die Entwicklung einzuschätzen sei.
Um die möglichst richtigen Wege einzuschlagen, sollten alle Kräfte in Büren, die ein berechtigtes Interesse an einer zukunftsweisenden Entwicklung haben, an einem »Runden Tisch« zusammen kommen. Die Spaltung in Interessengruppen schwäche den Standort Büren.
Als eine gute Sache bezeichnete Herbert Peuker (CDU) den Anliegervorschlag. Ein Gespräch mit allen Beteiligten sei wichtig.
Für die SPD erinnerte Marco Sudbrak daran, dass seine Fraktion schon damals eine Einzelhandelssperre bis 2008 wollte. In zwei Jahren sei nicht Welt bewegendes zu erreichen. Grundsätzlich habe er nichts gegen eine neue Beratung. Ob ein »Runder Tisch« aber neue Erkenntnisse bringe, sah Sudbrak sehr skeptisch.
Auch wenn man davon ausgehen könne, dass die Händler in der Innenstadt in den vergangenen Monaten nicht geschlafen hätten, hätte die Schonfrist nicht viel bewirkt, sagte Bürgermeister Wolfgang Runge. Denn diese Zeit sei für den Einzelhandel insgesamt eine sehr schwere Zeit gewesen. Er schlug vor, im Januar zu einem Treffen einzuladen und anschließend über das Thema neu zu entscheiden.
Ändert der Rat die Satzung nicht, bleibt die Einzelhandelssperre bestehen. Denn dort ist, wie Bürgermeister Wolfgang Runge betonte, keine zeitliche Befristung enthalten.

Artikel vom 22.12.2005