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Viel Trubel um Emil in Singsener Almeklinik

»Der Herzschritmacher«: Umjubelte Theater-Premiere der Laienspielschar gefeiert


Siddinghausen (eB). »Jetzt geht's wieder los«: Treffend bereitete Rudolf Hillebrand mit diesem knappen Satz das Publikum in der Siddinghäuser Schützenhalle bei der Auftaktveranstaltung der neuen Theatersaison auf das Kommende vor. Denn »los« war bei der von der Laienspielschar dargebotenen Premiere des Volksstückes »Der Herzschrittmacher« jede Menge.
Der eigenen Vorgabe folgend hat Regisseur Hillebrand mit dem Vierakter auch im 22. Spieljahr wieder ein Theaterstück ausgesucht, bei dem Spaß, Irritationen, Bauernschläue und Unterhaltung im Mittelpunkt stehen.
In dem Stück von Karl Wittlinger setzt der arbeitsscheue Emil alles daran, sein ohnehin geringes Arbeitsleben endgültig abzuschließen. Dabei ist der mit medizinischem Halbwissen ausgestattetet Emil jedoch auf ärztliches Mitwirken angewiesen.
Also werden alle Register gezogen, um den Plan in die Tat umzusetzen. Dass er bei seinem Unterfangen keine Rücksicht auf seinen Zimmergenossen in der Almeklinik nimmt und diesen sogar noch benutzt, ist ein weiteres Zeichen für Emils egoistisches Handeln.
In den Hauptrollen sind in diesem Jahr Heribert Karthaus als Penner Emil, der den bezeichnenden Nachnamen »Schropf« trägt, und Matthias Vogt als der Zimmergenosse Alfons Brodmüller zu sehen. Mit dieser Besetzung hat Regisseur Hillebrand einmal mehr die richtige Wahl getroffen. Denn sowohl von der Erfahrung wie auch vom Typ her zeigten sich beide bestens geeignet. Hinzu kommen das gute schauspielerische Können, das beide in vielen Bühnenjahren erworben haben.
Wenn sie auch in diesem Jahr in etwas untergeordneten Rollen agieren, die bewährten Bühnenakteure Dagmar und Volker Eichendorf sind immer ein Genuss. Sie verkörpern die Tochter und den Schwiegersohn von Alfons Brodmüller und kümmern sich »sorgenvoll« um ihren Vater, der einer Operation entgegen sieht.
»Herumplagen« müssen sich mit dem schwierigen Patienten Emil aber auch Chefarzt Höllstein (Heinz-Josef Neumann), Oberarzt Dr. Dümmel (Erik van Alphen), Oberschwester Walburgis (Simone Gerken) und Schwester Inka (Marion Püster). Auch diese erfahrene Theatercrew hatte einen erheblichen Anteil an der gelungenen Premiere.
Seinen Bühneneinstand gab bei der 22. Aufführung Michael Schmücker als Zivi Gottfried.

Artikel vom 22.12.2005